Buchplauderei vom März 2014

Der Anblick von Büchern nimmt die Sorge vom Herzen, so heißt ein maurisches Sprichwort. Zumindest wenn man in ein Buch vertieft ist, kann man seine Sorgen vergessen!

Ein Thema, das mich immer wieder in den Bann zieht, ist die Geschichte der Fugger.
Eugen Ortner gelingt es in seinem Buch „Glück und Macht der Fugger“ durch romanhaften Schreibstil seinen Leser in die Welt der Fugger versinken und die zweihundert Jahre vom Aufstieg bis zum Niedergang des Fuggerschen Handelsunternehmens miterleben zu lassen. Im Zentrum steht natürlich Jakob Fugger der Reiche. Er legte den Grundstein für das Fuggersche Imperium, das zunächst nur Webereien, viel später den Bergbau und zuletzt den Bankbereich umfasste. Zumindest in den letzten beiden Sektoren hatten die Fugger eine europaweite Vormachtstellung, die nicht zuletzt auf den Weitblick, die harte Arbeit und die Intelligenz von Jakob Fugger zurückzuführen ist.
Das Buch enthält eine Reihe kultur- und wirtschaftsgeschichtlicher Details, viel Material zur Kirchen-, Reichs- und Stadtgeschichte und zeichnet damit ein breites Panorama jener Zeit. Ein interessanter Lesestoff über die wohl erfolgreichste deutsche Kaufmannsfamilie.

Interessant mutet auch der Titel „In achtzig Tagen rund um Deutschland“ von Andreas Greve an. Von Aachen nach Aachen gegen den Uhrzeigersinn, in einem ausgebauten Kastenwagen, auf dem Dach ein Kajak und einen Tretroller, immer an der Grenze Deutschlands entlang. Doch leider hält der Reisebericht nicht, was er verspricht. Die Beschreibungen sind oft zu detailverliebt und langatmig, der Humor ist gewöhnungsbedürftig. Die Begebenheiten plätschern aussagelos vor sich hin, es kommt kein Gefühl von Reiseabenteuer auf!

Ganz anders bei dem Reisebericht von Carmen Rohrbach. Die promovierte Biologin und Reisende aus Leidenschaft beschreibt in ihrem Buch „Muscheln am Weg“, wie sie mit einem Esel den Jakobsweg durch Frankreich begeht. Durch die Tatsache, dass sie mit einem Esel reist, ist sie zur Langsamkeit gezwungen und mit jedem Meter wird der Genuss daran größer. Die Autorin beschreibt ihre Erlebnisse in der wundervollen Natur und die überall anzutreffenden Zeugnisse der Kulturgeschichte mit wachen Augen und soviel Leichtigkeit, dass man am liebsten gleich selber aufbrechen möchte.
Ein großartiges Buch für Daheimgebliebene oder solche, die sich Lust auf Wandern machen wollen.

Eine schöne Frühlingszeit mit vielen Wanderungen in der schönen Natur
wünscht Euch Sabine

Bürgerreporter:in:

Sabine Presnitz aus Schwabmünchen

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