Buchplauderei vom Juni

„Wispere im Sand der Dünen, am Meer aber schweige. Schau wie sie fortwehen, deine Gedanken. Träume, hoffe. Vor allem aber gib dich, gib alles frei, wenn Du die Freiheit suchst. Denn das Meer selbst wird Dir Antwort geben.“
Mit diesen Zeilen, die inspiriert vom Gedicht „Meer“ von Erich Fried sind, beginnt das Buch „Die Meeresflüsterin“ von Katryn Berlinger.
Der Hauptschauplatz des 430 Seiten umfassenden Romans ist Ahlbeck auf der Insel Usedom.
Der Autorin ist es gut gelungen, das kleine Seebad um 1905 zum Leben zu erwecken. Sie lässt uns am Schicksal der jungen Fenja teilhaben, die nach leidvollen Jugendjahren den Aufstieg zum Hausmädchen in einem wohlhabenden Haushalt geschafft hat. Doch ihre Liebe zu einem Rittmeister scheint unter keinem guten Stern zu stehen.
Leider kommt die wahre Lesefreude nicht auf, denn inhaltlich und auch stilistisch erfüllt das Buch nicht was Titel und Cover versprechen.

Wirklich gute historische Romane schreibt Petra Durst-Benning, die sich mit ihrer Glasbläser-Trilogie bereits in das Herzen ihrer Leser schrieb. Die meisten ihrer Bücher habe ich als Historien-Liebhaberin bereits gelesen. Mein heute vorgestellter Roman „Die Zarentochter“
erzählt die wahre Geschichte der Großfürstin Olga N. Romanowa, der späteren Königin von Württemberg und umfasst den Zeitraum von ihrer Kindheit bis zu ihrer Vermählung. Der Autorin ist es gelungen ein literarisches Russlandbild - aus der Perspektive des Zarenhofes - zu zeichnen. Durch ihre detaillierten Beschreibungen der Kleider, Frisuren und der zahlreichen Feste kann man sich die Handlungen und Schauplätze bildhaft vorstellen.
Petra Durst-Benning hat sich in ihrem Buch sehr eng an die historischen Fakten angelehnt - die wenigen Ausnahmen erwähnt die Autorin im Anhang- und mit ihrem Roman Olga von Württemberg ein würdiges Denkmal gesetzt.

In einem ganz anderen Milieu und zu einer ganz anderen Zeit spielt der Krimi „Phantom in Rot“ von Ruth Rendell. Der Roman wurde 1973 geschrieben und wird vom Stil und Inhalt dieser Zeit gerecht. Ein Pop-Festival, ein umjubelter Popstar und eine Leiche in einem roten Kleid, daraus ist die Handlung gestrickt, in der Inspektor Wexford in einem seiner ersten Fälle ermittelt.
Ein solider Krimi mit einer unvorhersehbaren Lösung, allerdings auch ohne große Spannungsmomente und ohne psychologischen Tiefgang.
Ich habe mir sagen lassen, dass es bessere Rendell-Krimis gibt.

Da greife ich doch lieber wieder mal zu einem Buch meiner Lieblingsschriftstellerin Eva-Maria Altemöller. In ihrem Buch „Die Kunst Optimist zu bleiben - auch wenn der Wind von vorne kommt“, plaudert die Autorin in ihrem unvergleichlichen Stil über die vielen Spaß-Vermieser, Querdenker und Erbsenzähler, die das Leben in unserer Gesellschaft bestimmen. Witzig und unterhaltsam zeigt die Schriftstellerin die positiven Seiten des Lebens auf und versucht, ihre Leser zu einer optimistischen Lebensweise anzuregen.
Ihre eigene optimistische Lebensweise hat Frau Altemöller in ihren wunderschönen Geschäften umgesetzt: (siehe Artikel: Wohlfühl-Oasen in Lindau).

Einen schönen lesefreudigen Sommer wünscht Euch Sabine

Bürgerreporter:in:

Sabine Presnitz aus Schwabmünchen

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