Buchplauderei vom Juli 2014

Der wahre Zweck eines Buches ist, den Geist hinterrücks zum eigenen Denken zu verleiten, das stellte bereits Marie von Ebner-Eschenbach fest.

Zum Denken verleitet uns das Buch „Rebellinnen- Leben als Aufstand“ auf jeden Fall.

Das Vorwort der beiden Herausgeberinnen Michaela Adelberger und Maren Lübbke klingt idealistisch. Das Buch, in dem elf Autorinnen und Autoren über das Schicksal von rebellischen Frauen berichten, soll die Typologie des rebellischen weiblichen Wesens entwerfen. Rebell zu sein bedeutet, sich gegen die herrschende Gesellschaftsordnung aufzulehnen. Diese Rolle verwundert bei Männern nicht, Frauen wird sie hingegen nicht zugeschrieben. Die Rebellin ist eine Gesetzesbrecherin im doppelten Sinn, die Provokation liegt im Geschlecht begründet.
Die in diesem Band versammelten Frauenfiguren von Jeanne d`Arc bis hin zu Tamara Bunke haben eines gemeinsam: Sie alle haben sich in einer Form radikalisiert, wie es ansonsten nur Männern vorbehalten ist.

Leichteren Lesestoff bietet dagegen der Krimi "Stromschlag" von Werner Kehrer. Der Autor reiht sich in die Reihe der Regionalkrimi-Autoren ein. Seinen Kriminalhauptkommissar Meininger lässt er in seiner Heimatregion rund um Reutlingen ermitteln. „Zuerst kommt bei mir der Ort. Dann überlege ich mir das Verbrechen“, erklärte Werner Kehrer bei einer seiner Lesungen. In seinem fünften Fall wird die Leiche eines siebzehnjährigen Mädchens in einem Waldstück bei Reutlingen gefunden. Die Mordkommission steht vor einem Rätsel, denn es gibt keine verwertbaren Spuren. Deshalb führen die Ermittlungen zunächst in eine ganz falsche Richtung. Als nun noch in Reutlingen ein Banküberfall mit Geiselnahme passiert, gerät Kommissar Meininger kurzzeitig vollkommen aus dem Konzept. Aber durch akribische Detailarbeit kann er letztlich den komplizierten Fall doch noch lösen.

Nach einem Ausflug in die Geschichte und in die Welt der Verbrechen möchte ich Euch in die gute alte Zeit entführen. Dazu sind die Bücher von Eva Maria Altemöller bestens geeignet. Bei ihren Rückblicken in das Leben ihrer Großeltern in dem liebevoll gestalteten Büchlein „Über das Glück und die Kunst, Kirschmarmelade zu kochen“ begegnet uns die gute alte Zeit auf jeder einzelnen Seite. Ein wieder gefundenes altes Nähkästchen plaudert Großmutters Geheimnisse aus und verrät Lebensweisheiten und köstliche Rezepte. Literarisches und Nützliches wechseln sich ab.
Diese kleine Geschichte aus Kindheitserinnerungen und vor allem die vielen kleinen Ideen und geheimen Botschaften des Glücks verzaubern jeden Leser!


Einen zauberhaften Sommer wünscht Euch Sabine

Bürgerreporter:in:

Sabine Presnitz aus Schwabmünchen

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