Buchplauderei vom Februar 2014

Wie schrieb schon der Philosoph Carl Peter Fröhling: Ein Leben ohne Bücher ist wie eine Kindheit ohne Märchen, ist wie eine Jugend ohne Liebe, ist wie ein Alter ohne Frieden.

Zur Kindheit gehören Märchen. Ein ganz bezauberndes Buch ist das „Alte Haus“ von Wilhelm Matthiessen. Die Geschichten von der lieben Großmutter und ihren Tieren, dem alten Hund Bautz, dem uralten Hahn Krahks und der ururalten Katze Murks sind bereits 1923 erschienen und orientieren sich am Lauf der Jahreszeiten. Die Erzählungen sind nicht mit den üblichen überlieferten Märchen, die teilweise recht grausam sind, vergleichbar. Es sind freundliche Märchen, die eine heile Welt anbieten. Es gibt zwar eindeutig gute und böse Charaktere, aber die Konflikte spielen sich auf relativ harmlosem Niveau ab. So wird dieses Buch zu einem Vorlesebuch für die Kleinsten, aber auch die Großen nehmen es gerne immer wieder Mal zur Hand.

Zur Hand nimmt man auch immer wieder „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende.
Ein Klassiker, den man gelesen haben sollte!
Bastian Balthasar Bux wird von seinen Mitschülern gehänselt, weil er dick und unsportlich ist. Als er wieder einmal den Schulweg vertrödelt, entdeckt er in einem Antiquariat ein geheimnisvolles Buch mit dem Titel "Die unendliche Geschichte". Das Buch zieht ihn magisch an, er stiehlt es und versteckt sich damit auf dem Dachboden der Schule. Die Geschichte des Reiches Phantásien schlägt ihn in seinen Bann ... Michael Ende´s Ideenflut und Originalität sind überwältigend, seine kreierten Geschöpfe faszinierend und vielfältig. Mit märchenhafter und bildhafter Sprache versteht es der Autor, die Wesen zum Leben zu erwecken. Dennoch bleibt dem Leser ein Grossteil des Geschehens der eigenen Vorstellungskraft überlassen. Ein Grund, weshalb man dem Buch gegenüber dem Film auf jeden Fall den Vorzug geben sollte.

Weder in einer Märchenwelt noch in einer Phantasiewelt sondern in der rauhen und vor allem kalten Wirklichkeit spielt das dritte Buch, das ich heute vorstellen will.
Sibirien - immer schon übt diese ferne, kalte Welt in ihrer Weite und Schönheit eine große Faszination auf uns aus. Nicolas Vanier legte fast 8000 Kilometer auf einem Hundeschlitten zurück. Vom Baikalsee führte ihn seine Schlittenfahrt durch die Unendlichkeit der sibirischen Taiga und Tundra bis nach Moskau. Der französische Abenteurer und Autor erzählt von der Vielseitigkeit des Landes, von hilfsbereiten Dorfbewohnern, Rentierzüchtern und Nomaden, von einsamen Nächten und Wolfsattacken. Allerdings gelingt es ihm nicht Spannung aufzubauen. Die Kapitel plätschern im einheitlichen Stil vor sich hin, einzig die schönen Fotografien stellen Höhepunkte bei der Lektüre dar. Es geht weniger um die Natur und Herausforderung als um eine Aufzählung was alles nicht klappt, kein Schnee, ein unfähiges Team, ... schade denn über dieses Abenteuer hätte man sicher packender berichten können.

Ich wünsche Euch ein glückliches Händchen bei der Auswahl Eurer Lektüre und noch viele packende Lesemomente.

Sabine

Bürgerreporter:in:

Sabine Presnitz aus Schwabmünchen

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