Buchplauderei über meine im Monat September 2021 gelesenen Bücher
Die Stadt Augsburg hat nicht nur eine bewegte Geschichte hinter sich, deren Blütezeit Jakob Fugger, dem Reichen zu verdanken ist, auch heute ist die Fuggerstadt dank ihrer historischen Bauten und ihrer zahlreichen Initiativen einen Besuch wert!
Die Fuggerei ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten. Die Fuggerei wurde vor knapp 500 Jahren von Jakob Fugger, auch im Namen seiner verstorbenen Brüder Georg und Ulrich, als Reihenhaussiedlung für bedürftige Augsburger erbaut und erfüllt auch heute noch ihren Stiftungszweck. Menschen mit geringem Einkommen können für 88 Cent Jahreskaltmiete und drei täglichen Gebeten in der Fuggerei wohnen.
Um einen empfehlenswerter Einstieg in die Geschichte der Fugger zu bekommen sollte man das Buch „Die Fugger in ihrer Zeit“ von Franz Herre zur Hand nehmen!
Das Buch stellt in übersichtlichen Kapiteln den Werdegang der Fugger-Familie dar. Die Verflechtung der Fugger in das Zeitgeschehen von damals bis zum heutigen Tag wird in dem Buch übersichtlich geschildert.
Durch die zahlreichen Bilder wird die Geschichte der Fugger anschaulich, interessant und kurzweilig dargestellt.
Wer noch mehr in die Geschichte Jakob Fuggers, des Reichen eintauchen will, dem empfehle ich das Buch „Kauf Dir einen Kaiser“ von Günter Ogger
Dieser "Wirtschaftskrimi" aus dem 16. Jahrhundert ist zwar bereits 1979 erschienen, aber so gut geschrieben, dass es auch über 40 Jahre später noch absolut lesenswert ist.
Heutige Augsburg-Besucher können sich sicherlich kaum vorstellen, dass diese beschauliche Stadt einmal der Nabel der Finanzwelt war.
Und auch der Titel "Kauf dir einen Kaiser" ist Tatsache: Karl V. wäre ohne das Geld der Fugger niemals Kaiser geworden.
Die Glanzzeit der Fugger dauerte nur zwei Generationen. Ihr Abstieg dient auch heute noch als mahnendes Beispiel, lagen die Ursachen doch in der Verflechtung von Staatsmacht und Kapital.
Nach so vielen historisch fundierten Fakten, nahm ich als Abschlusslektüre noch den historischen Roman „Fürstin der Bettler“ vom Augsburger Schriftsteller Peter Dempf zur Hand!
Von Anfang bis zur letzten Seite fesselte mich die Geschichte, und so manches Mal hatte ich Gänsehaut über die geschilderte Brutalität.
Deshalb gehören Mittelalterromane auch nicht zu meinem bevorzugten Lesestoff.
Wie der Autor im Anhang schreibt, hat er viele Orte und historisch belegte Handlungen in seine Geschichte eingebunden. Die Örtlichkeiten und Bauwerke von Augsburg sind wie geschildert in den alten Stadtkarten zu finden und wurden mit der erdachten Geschichte zusammengefügt.
Peter Dempf berichtet in seinem Roman über die Apothekersfrau Hannah, die bei einem Brand alles verliert. Von einem Moment auf den anderen wird sie von der angesehenen, wohlhabenden Bürgerin zur Bettlerin degradiert und muss nach diesem schweren Schicksalsschlag im Straßendreck um ihr Überleben kämpfen.
Allzeit spannenden Lesestoff wünscht Euch Sabine
Bürgerreporter:in:Sabine Presnitz aus Schwabmünchen |
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