Buchplauderei über meine im Monat September 2019 gelesenen Bücher

Bild: Günter Presnitz

„In Büchern liegt die Seele aller vergangenen Zeiten“, dieser Spruch vom schottischen Essayist und Historiker Thomas Carlyle passt sehr gut zu meiner diesmonatigen Buchplauderei.
Denn den vergangenen Monat habe ich nur historische Romane gelesen, bekanntermaßen mein Lieblings-Genre.

In dem Roman „Das Schokoladenmädchen“ von Katryn Berlinger lernt die Protagonistin Madelaine das Konditoren-Handwerk und wird in Riga mit ihren köstlichen Schokoladenkreationen erfolgreich. Sie verliebt sich in den Grafen Mazary und folgt im zweiten Band „Der Kuss des Schokoladenmädchens“ ihrem Mann in seine Heimat Ungarn. Doch die Ehe steht unter keinem glücklichen Stern: Außerdem vermisst Madelaine ihre Erfolgserlebnisse als Chocolatiere. Verzweifelt flüchtet sie sich in die Arme eines anderen Mannes, doch dann droht sie die Liebe beider Männer zu verlieren … Der Roman erfüllt alle Erwartungen, die man an einen seichten romantischen Roman stellt.

In dem historischen Roman „Das Geheimnis von Meißen“ von Emilio Calderon versuchen zu Beginn des 18. Jahrhunderts zwei Männer zeitgleich das Geheimnis der Porzellanherstellung zu lüften. Während in Meißen Johann Friedrich Böttger nach der Formel sucht, macht sich der junge Spanier Ossorio auf den Weg nach China, um dort hinter das Geheimnis zu kommen. Vor allem im ersten Drittel des Buches braucht man großen Durchhaltewillen, um es nicht entnervt beiseite zu legen. Die Geschichten der Erzählenden sind so stark ineinander geschoben, dass es zunächst sehr mühsam ist, sich auf die jeweilige Schilderung einzulassen. Doch letztlich will man doch wissen, wer nun den „Wettlauf“ gewinnt!

Einen gefährlichen Wettlauf mit der Zeit können wir in dem Roman „Der Teufelsvogel des Salomon Idler“  von Peter Dempf miterleben. Der Augsburger Schuster Salomon Idler gelangt zufällig in den Besitz eines geheimnisvollen Manuskripts mit Plänen für ein Fluggerät. Besessen von dem Wunsch zu fliegen, schlägt er alle Warnungen in den Wind und beginnt mit dem Bau seines Teufelsvogels. Mit aller Gewalt wollen sowohl die Schweden als auch die Agenten der kaiserlich-katholischen Heere, die Augsburg belagern, die Pläne in die Hände bekommen, denn mit einem Flugapparat hätten sie den Schlüssel zum Sieg in der Hand.
Wird es Salomon Idler gelingen den Flugapparat zu bauen?
Peter Dempf entführt seine Leser in eine spannende Epoche, läßt sie am ewigen Menschheitstraum vom Fliegen teilhaben und stellt wie gewohnt sein schriftstellerisches Können unter Beweis.

Auch Florian Illies beweist in seinem Buch „1913“, das er es versteht seine Leser zu fesseln. Er nimmt sie mit auf einen kulturgeschichtlichen Streifzug durch „den Sommer des Jahrhunderts". Monat für Monat des Jahres 1913 lässt er die Befindlichkeit durch geschickt eingefädelte und sich kreuzende Lebensschicksale von Schriftstellern, Künstlern, Musikern und Politikern Revue passieren.
Dieses Buch ist auf jeden Fall lesenswert und enthält eine Vielzahl kultureller und historischer Informationen. Für Kunst- und Geschichtsinteressierte ist es ein Muss.

Ich wünsche Euch weiterhin noch viele lesenswerte Bücher

Sabine

Bürgerreporter:in:

Sabine Presnitz aus Schwabmünchen

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