Buchplauderei im März

In Büchern liegt die Seele aller vergangenen Zeiten. Mit diesem Zitat von Thomas Carlyle möchte ich diesen Monat meine Buchvorstellungen einleiten, die in den verschiedensten vergangenen Zeiten spielen.

In der Zeit, als das britische Empire entstand, spielt der Roman „Im Schatten der Königin“ von Tanja Kinkel. Das Buch stellt eine gelungene Mischung aus historischem Roman und Krimi dar. Behandelt wird darin der bis heute nicht mit Sicherheit aufgeklärte Todesfall von Amy Dudley. Robert Dudley war ein enger Vertrauter von Elisabeth I. und wohl auch ihre einzige große Liebe neben England. War es ein Unglücksfall oder doch Mord? Das war die Frage, die sich damals ganz England stellte.
Die eigentliche Handlung umfasst nur ein paar Tage im September 1560, aber durch Rückblenden lernt man viel über die britische Geschichte. Da es kein autobiografischer Roman über Elisabeth I. werden sollte, wie in ihrem Nachwort erwähnt, hat es die Autorin dennoch verstanden, der Regentin eine Nebenrolle zu geben und diese doch allgegenwärtig sein zu lassen. Eine Zeittafel und Stammbäume erleichtern dem Leser das Geflecht der Verwandtschaftsbeziehungen zu durchschauen. „Im Schatten der Königin“ ist in meinen Augen ein durchaus lesenswerter historischer Roman.

Genauso lesenswert sind die Erinnerungen von Marion Gräfin Dönhoff an ihre Kindheit und Jugend in Ostpreußen. In ihrem Buch „Kindheit in Ostpreußen“ lässt die Autorin die Welt ihrer Kindheit auf Schloss Friedrichstein aufleben, dem imposanten Adelssitz, in dem die Dönhoffs seit Jahrhunderten zu Hause waren. Historische Fakten und persönliche Erinnerungen vereinen sich mit ihren Schilderungen der unvergleichlichen Landschaft Ostpreußens. In ihrer Liebeserklärung an die Heimat schwingt die Sehnsucht nach einer verlorenen Zeit nach. »Wenn ich an die Wälder und Seen Ostpreußens denke, an die weiten Wiesen und alten Alleen, dann bin ich sicher, dass sie noch genauso unvergleichlich schön sind wie damals, als sie mir Heimat waren. Vielleicht ist dies der höchste Grad der Liebe: zu lieben ohne zu besitzen.« Eine wahre Erkenntnis der Gräfin.

Historisch fundiert ist auch die spannende Indianergeschichte „Donnersohn und die Bleichgesichter“ von Stig Holmas. Der Apache Donnersohn wächst in einer unruhigen Zeit zwischen Indianern, Weißen und Mexikanern auf. Die Erlebnisse seiner Kindheit und Jugend spiegeln eindrucksvoll die Denkweisen und Lebensverhältnisse der Indianer des 19. Jahrhunderts wieder. Donnersohn ist eine fiktive Person. Aber die Ereignisse, in die die Diné, so heißen die Apachen in ihrer eigenen Sprache, verwickelt wurden, fanden im Februar 1861 am Apachen-Pass in den Chiricahuabergen statt.

Tauchen wir wieder aus der Vergangenheit auf in die Gegenwart!
Ich wünsche Euch weiterhin viel Lesefreude im jetzt und heute!

Bürgerreporter:in:

Sabine Presnitz aus Schwabmünchen

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