Buch-Plauderei im Oktober

Lesen ist für den Geist das, was Gymnastik für den Körper ist, das hat schon der englische Dichter Joseph Addison festgestellt.
Mein Gymnastikprogramm im Oktober war hauptsächlich von biografischen Büchern geprägt.

Wieder einmal hatte ich bei „contact“ ein interessantes Buch gefunden, den Lebensroman des Vincent Prießnitz, nebenbei erwähnt, die Vorfahren meines Mannes hießen Prießnitz!

Nach einem schweren Unfall mit einem Fuhrwerk entdeckte der junge Vincent 1816 die Heilkraft des kalten Wassers. Lange vor Pfarrer Kneipp begründete er die Methode mit kaltem Wasser Krankheiten zu heilen. Aus dem einfachen Bauer wurde aus Berufung ein Naturarzt, der vielen Menschen Heilung brachte und dem Naturheilgedanken zum siegreichen Durchbruch verhalf.
Hugo Scholz hat den fesselnden Lebensroman des Begründers der Wasserheilkunde lebendig dargestellt und sich bei seinen Schilderungen streng an die historischen Fakten gehalten.
„Heilendes Wasser“ ist ein wirklich lesenswertes Buch!

Das nächste Buch „Rascal, der Waschbär“ führte mich ins Nordamerika des Jahres 1918.
Sterling North erzählt in diesem reizenden Buch von seiner Kindheit mit Tieren. Die wahre Geschichte des mutterlosen Knaben und eines mutterlosen Waschbären ist eine von leiser Wehmut durchzogene Erzählung von Freud und Leid einer eigenartig schönen Jugend.

Da ich mich, zumindest in leserischer Hinsicht, bereits auf dem amerikanischen Kontinent befand, griff ich des Öfteren zu dem Buch „Der Indianer“, das historisch und volkskundlich fundiert vom Leben und von tragischen Untergang der Indianer Nordamerikas berichtet.
„Legende und Wirklichkeit“ lautet der Untertitel dieses Buches und es ist ein wirklich informatives Nachschlagewerk für jeden Indianerfreund.

Die indirekt autobiografische Erzählung „Die Rose von Jericho“ von meinem Lieblingsschriftsteller Sergio Bambaren stand danach auf dem Programm. Von ihm besitze ich sämtliche Bücher, die ich in gewissen Zeitabständen immer wieder zur Hand nehme.
Die Rose von Jericho ist eine der ältesten Wüstenblumen der Welt, die sogar nach langer Dürre immer wieder zu neuer Blüte erwacht. Da der Autor in diesem Buch von den unterschiedlichsten Lebenskrisen mehrerer Personen berichtet, die oft verzweifelt, deprimiert und am Ende sind, aber schließlich durch die „Zwölf Schritte“ ihr Leben wieder in den Griff bekommen, hat er dieses Sinnbild als Buchtitel gewählt. Gewohnt einfühlsam und berührend erzählt Sergio Bambaren von der Chance jedes Menschen, noch einmal ganz von vorn beginnen zu können. Ein Buch, das Hoffnung macht.

Ich möchte diesmal meine Buchplauderei mit einem Zitat meines Lieblingsschriftstellers abschließen:

Ob du glücklich bist, hängt letztendlich nicht davon ab,
in welchem Maße andere dir Gutes oder Schlechtes tun,
sondern davon, was DU anderen Gutes tun kannst.

Bürgerreporter:in:

Sabine Presnitz aus Schwabmünchen

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