Buchplauderei ...
... über meine im Monat Mai 2024 gelesenen Bücher

Die Buchhändlerin und Verlegerin Sylvia Beach schrieb einmal: „Der Geist der Bücher ist ein Lächeln, das allen gilt.“
„Der Geist der Bücher“ ist besonders spürbar, an den Orten, an denen diese Bücher entstanden sind.
Alex Johnson nimmt uns in seinem Buch „Schreibwelten“ mit an die Arbeitsplätze von 50 Schriftstellerinnen und Schriftstellern. Man erfährt einiges über deren Arbeitsumfeld und Schreibgewohnheiten.
Der Auswahl der Autoren merkt man an, dass es sich hier ursprünglich um ein für eine englischsprachige Leserschaft verfasstes Buch handelt. Der Großteil der Autoren kommt aus Großbritannien und den USA. Vertreter anderer Länder finden sich nur vereinzelt, deutschsprachige Autoren sind leider nicht vertreten.
Jeder der ein- bis dreiseitigen Einträge verfügt über ein kleines Bild des jeweiligen Autors, enthält interessante Informationen und lässt sich gut lesen. Zahlreiche liebevoll und detailreich farbige Illustrationen untermalen die Texte, wobei mir persönlich Fotografien der „Schreibwelten“ besser gefallen hätten. Am Ende gibt ein praktischer Teil Besucherinformationen zu vielen im Buch erwähnten Orten.

„Schreibwelten“ entführte uns in die Atbeitswelten einiger Schriftsteller, Eva-Maria Altemöller, eine meiner Lieblingsschriftstellerinnen nimmt uns mit in „die gute alte Zeit!“ „Die gute alte Zeit“ begegnet uns in dem künstlerisch gestalteten Büchlein „Über das Glück und die Kunst Kirschmarmelade zu kochen“ auf jeder Seite, denn ein wieder gefundenes altes Nähkästchen plaudert Großmutters Geheimnisse aus: Es verrät Lebensweisheiten, köstliche Rezepte – darunter auch das Rezept der Kirschmarmelade - und hält viele Ratschläge bereit, die glücklich machen. Literarisches und Nützliches wechseln sich ab und machen aus diesem nostalgisch anmutenden Buch ein wunderbares Geschenk.
Eva Maria Altemöller ist bekannt für eine ganz besondere Form von Erinnerungen innerhalb der Literatur. Ihre Rückblicke in das Leben ihres Großvaters und ihrer Großmutter sind berührend zu lesen. Schon ihre ersten Bücher zu diesem Thema waren Bestseller.

Von der Kirschmarmelade spanne ich einen literarischen Bogen zur Sachertorte. Wer kennt sie nicht, diese österreichische Spezialität, die von Franz Sacher im Jahr 1832 kreiert wurde.
Zur Einstimmung auf den Roman „Das Sacher – Die Geschichte einer Verführung“ von Rodica Doehnert findet der Leser auf den ersten Seiten das Rezept für eine originale Sachertorte und einen kurzen Bericht über deren Entstehung.
Der Roman ist sehr interessant und lässt sich angenehm flüssig lesen. Es geht um Verführung, Sehnsucht und die Suche nach dem eigenen Ich. Auch an Spannung mangelt es nicht.
Charakterstarke Frauen prägen die Handlung. Die Autorin stellt die Liebe und den Tod quasi als Begleitpersonen ihrer Akteure in die Szenerie und lässt sie so lebendig werden. Damit gibt sie ihrer Handlung den besonderen Effekt.
"Das Sacher" ist ein interessanter und romantischer Lesestoff, der vom Untergang einer alten Welt und der Lust der (süßen) Verführung berichtet.

Interessanten und romantischen Lesestoff im Juni wünscht Euch Sabine

Bürgerreporter:in:

Sabine Presnitz aus Schwabmünchen

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