Bundesliga-Wasserballer stehen unter Druck
OSC spielt im Derby gegen Brandenburg daheim am Brauhausberg
Im absoluten Abstiegskampf sind die Bundesliga-Wasserballer des OSC Potsdam angekommen. Das ungewöhnliche System der Deutschen Wasserball-Liga macht das möglich. Noch vor zwei Wochen scheiterte das junge Potsdamer Team haarscharf am Aufstieg in die Runde der besten acht Teams, nun geht es in den Play-Down-Spielen um den Klassenerhalt.
In der 1. Runde gegen den Lokalrivalen ASC Brandenburg fanden die Mannen der Trainer André Laube/Alexander Tchigir einen denkbar unglücklichen Start. Mit einem 4:5 (1:3, 1:0, 1:1, 1:1) unterlag der OSC beim Außenseiter und steht am Wochenende nun mächtig unter Druck. Am Sonnabend (18 Uhr) im Brauhausberg-Bad müssen die Potsdamer gewinnen, um das dritte Spiel der „Best-of-Three“-Serie zu erzwingen. Dieses würde bereits tags darauf (16 Uhr) ebenfalls in Potsdam steigen. Der Verlierer dieser Serie spielt dann in einer abschließenden „Best-of-Five“-Serie gegen den SV Cannstatt oder die SG Neukölln um den Abstieg.
„Zu Hause haben wir in dieser Saison immer tolle Leistungen abgerufen, aber die Mannschaft muss mit dieser Situation erst einmal umgehen“, warnt Trainer Laube. „Jeder Fehler oder jede Undiszipliniertheit können entscheiden.“ In Brandenburg lag es letzten Sonnabend vor allem an der Chancenverwertung. Lediglich eine der zehn Überzahlsituationen konnte erfolgreich genutzt werden, zwei Strafwürfe wurden vergeben. Weitere hochkarätige Chancen wurden vom zum „Spieler des Tages“ gekürten ASC-Keeper André Koschmieder vereitelt. „Irgendwie war der Wurm drin“, so OSC-Manager Stefan Hasche.
Auswärts hatten die Potsdamer in den letzten Wochen ohnehin Probleme. Sechs Partien in Folge konnte der OSC in fremden Gewässern nicht gewinnen. Daheim ist der OSC allerdings noch ungeschlagen, verlor in den neun Begegnungen am Brauhausberg in dieser Saison lediglich einen Punkt. „Wir sind die bessere Mannschaft. Das haben wir in dieser Saison bewiesen. Nun müssen wir unsere volle Leistungsstärke am Wochenende noch einmal ins Wasser bekommen“, sagt Laube. An Bord hat der Coach seine Schützlinge wohl komplett. In der Vorbereitung in dieser Woche fehlte lediglich Nationalspieler Hannes Schulz, der mit der deutschen Auswahl seit Montag in Marseille (Frankreich) war und dort zwei Länderspiele bestritt.
„Wir sind unseren Fans jetzt zwei tolle Spiele schuldig“, so Kapitän Jacob Drachenberg weiter. „Frenetisch haben sie uns zu Hause und auswärts die ganze Saison begleitet. Nun bereiten wir ihnen mit zwei Siegen am Wochenende einen schönen Saison-Abschluss.“
Potsdam im ersten Spiel gegen Brandenburg: Torhüter Paul Seidler/Bastian Kaiser, Christoph Grabbert, Klaus Einhorn, Stephan Hartkopf, Stefan Frank (1), Jacob Drachenberg, Philip Uhlig, Tobias Lentz, Florian Lemke, Hannes Schulz (2), Marc Langer (1), Axel Krzenciessa