"Riesen-Thermoskanne"

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Da die Erneuerbaren Energien Windkraft und Photovoltaik vom Wetter abhängen, werden Speicher für den erzeugten Strom benötigt. Seit langem gibt es Pumpspeicherkraftwerke; aber sie reichen nicht aus. In den Anfängen stehen Batterien als Kurzzeitspeicher, Pilotanlagen für Langzeitspeicher für elektrolytisch erzeugten Wasserstoff, Methanol u. a. gibt es bereits. Nach und nach werden auch Fernwärmespeicher gebaut.

„Eine ‚Wärmewende‘ ist zur Erreichung der Klimaschutzziele jedoch zwingend notwendig. Wie stark schon jetzt Photovoltaik und Windenergie den Wärmemarkt beeinflussen, zeigen die Entwicklungen in der Fernwärme, bei denen vermehrt Power-to-Heat eingesetzt wird. Langfristig ist der Einsatz eines hohen Anteils von regenerativ erzeugtem Strom im Wärmemarkt unabdingbar, um die Klimaziele zu erreichen.“, fasst Projektleiter Norman Gerhardt vom Fraunhofer IWES in Kassel die Ergebnisse eines vom BMWi geförderten Forschungsprojekts zusammen.
http://www.sonnenseite.com/de/wissenschaft/klimasc...

Beim Heizkraftwerk Potsdam Süd ist eine "Riesen-Thermoskanne" fertig geworden und mit gereinigtem und enthärtetem Wasser gefüllt. Es gibt noch relativ wenige in Deutschland. Dieser neue Fernwärmespeicher mit einer Füllhöhe von 45 m geht Ende des Jahres in Betrieb und ermöglicht eine statische Druckhaltung über 4 bar im 170 km langen Fernwärme-Leitungsnetz. (In Nürnberg steht eine Speicher sogar mit 70 m Höhe und noch größerer Kapazität.)
Der Stahlbehälter mit einem Innendurchmesser von 37 m ruht auf einem Fundament, das wegen den weichen Baugrundes nur wenige m von dem Nebenfluss Nuthe entfernt, 2,5 m dick und seinerseits auf 211 Bohrpfählen, 17 m tief, gegründet ist. Die Außenisolierung besteht aus einem halben Meter Steinwolle. Insgesamt kostete die Investition 11,6 Millionen Euro. (MAZ vom 3. 7.). Zwei 10-MW-Heizkessel machen sie eigentlich zu einem "Riesentauchsieder". Durch den Betrieb sollen 157 000 Tonnen weniger Kohlendioxid ausgestoßen werden.

Das Heizkraftwerk Potsdam Süd (Gas und Dampf) mit Kraft-Wärme-Kopplung besteht aus zwei identischen GuD-Kraftwerksblöcken mit jeweils einer Gasturbine, einer Dampfturbine, einem Generator und einem Abhitzekessel. Das Kraftwerk mit einem Wirkungsgrad von ca. 85 Prozent, einer thermischen Leistung von 275 MW und einer elektrischen Leistung von 84 MW ist wärmegeführt, unabhängig vom Strombedarf, weil die Erzeugung von Fernwärme im Vordergrund steht. Fast 60 Prozent der Haushalte in Potsdam werden mit der Fernwärme versorgt.

Bürgerreporter:in:

Jost Kremmler aus Potsdam

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