Andrea Nahles - die Neue Vorsitzende der SPD
Erstmalig in der 155-jährigen Geschichte der Sozialdemokratie ist eine Frau die Vorsitzende: Andrea Nahles, seit vergangenem September Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion und zuvor von 2013 bis 2017 Bundesministerin für Arbeit und Soziales.
Ein Wahlergebnis von 100 Prozent der Delegierten, das Martin Schulz erreichte und das ihm kein Glück brachte, konnte Andrea Nahles ohnehin nicht erwarten, denn sie hatte eine Gegenkandidatin. Die Wahl für den Parteivorsitz, "das schönste Amt nach dem Papst" (Ausspruch von Franz Müntefering), fand erstmals nach 1995, als Oskar Lafontaine zum Vorsitzenden gewählt wurde, wieder mit einem Gegenkandidaten statt, besser gesagt, es war eine Wahl zwischen zwei Frauen, Andrea Nahles und Simone Lange (Oberbürgermeisterin von Flensburg). "Darum werden die 75 % nicht 'Klatsche' heißen, sondern 'innerparteiliche Demokratie'." schrieb Nikolaus Blome.
Es waren sogar noch weniger:
'...Sie bekam 66,35 Prozent der gültigen Stimmen. Ihre einzige Herausforderin war die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange kam auf 27, 6 Prozent. In der 155-jährigen Parteigeschichte der SPD ist mit Nahles erstmals eine Frau zur Vorsitzenden gewählt worden.
Insgesamt hatten 631 Delegierte abgestimmt. Auf Nahles entfielen 414 Stimmen, Lange 172. Sieben Stimmzettel waren ungültig. Die neue Parteivorsitzende startet damit geschwächt in ihr Amt. Es war damit gerechnet worden, dass die Fraktionsvorsitzende auf rund 75 Prozent der Stimmen kommen würde.
In ihrer kämpferischen und emotionalen Rede vor den Delegierten hatte Nahles am Sonntagmittag einen Aufbruch versprochen: "Man kann eine Partei in der Regierung erneuern, diesen Beweis will ich ab morgen antreten", sagte die 47-Jährige vor den Delegierten. Nahles forderte die Genossen auf, mit ihr zusammenzuarbeiten. "Eine allein kann es nicht schaffen", sagte sie. "Wir packen das, das ist mein Versprechen."...'
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/andrea-n...
Auch der Zürcher "Tages-Anzeiger" wird in Spiegel-online zitiert: '"Angela Merkels letzte Koalition dürfte damit noch schneller zerbrechen als vermutet. Wie es dann weitergeht, weiß niemand. Am wahrscheinlichsten scheint, dass es nach einer kurzen Phase einer christdemokratischen Minderheitsregierung unter Merkel Neuwahlen ohne Merkel gibt - Neuwahlen, die das politische Gesicht Deutschlands komplett verändern könnten...."'
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/andrea-...