Die evangelische Friedenskirche
im Schlosspark Sanssouci in Potsdam steht im Marlygarten gleich am Grünen Gitter. Das Projekt schloss sich an den Bau der Heilandskirche am Port von Sacrow im selben Stil an, dem kirchlichen Rundbogenstil. Dieser Stil bezog sich programmatisch auf den (damals tatsächlich kaum bekannten) frühchristlichen Kirchenbau und vor allem sachlich auf romanische Elemente der Kirchenarchitektur Italiens und insbesondere Roms. Der ganze Komplex ist oberitalienischen Klosterbauten nachempfunden. Die Kirche ist eine dreischiffige Säulenbasilika ohne Querhaus mit einem 42 Meter hohen Campanile. Der 42 Meter hohe freistehende Glockenturm auf der Südseite ist dem Campanile von Santa Maria di Cosmedin in Rom nachempfunden. Eine Ädikula auf der Ostseite zeigt ein Fresko Jesus in Gethsemane von Eduard Steinbrück. Der Turm hat sieben offene Obergeschosse. Die vier Glocken mit Namen Gratia, Clementia, Pax und Gloria erklingen vom dritten Turmgeschoss oberhalb des Uhrwerks. 1917 und 1945 wurden sie, bis auf die kleinste, zum Einschmelzen für die Rüstungsproduktion vom Turm genommen, konnten aber ihrem Schicksal entgehen. Das 13,50 Meter hohe Hauptschiff überragt die halb so breiten Seitenschiffe. Rundbogenarkaden zeigen den Übergang an. Als Vorlage für die Potsdamer Kirche diente ein frühchristlich idealisierter Kupferstich der Kirche San Clemente in Rom.
Ein im Wesentlichen erhaltenes veneto-byzantinisches Mosaik aus dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts schmückt die Apsis der Kirche. Es befand sich ursprünglich in der zum Abbruch bestimmten Kirche San Cipriano (Weihe 1109) auf Murano bei Venedig. Friedrich Wilhelm hatte es noch in seiner Kronprinzenzeit für 385 Taler ersteigern und von der Apsis abnehmen lassen. Das rund 60 Quadratmeter große Mosaik wurde auf 111 Gipsplatten aufgezogen und auf dem Wasserweg nach Potsdam gebracht.
Eine offene Vorhalle (Narthex) entlang der im Westen liegenden Portalseite öffnet sich zu einem Innenhof (Atrium). Die überlebensgroße Christusstatue auf dem Brunnen ist eine Kopie des marmornen Originals, das 1821 von Bertel Thorvaldsen geschaffen wurde und in der Kopenhagener Frauenkirche steht. Die altgriechische Umschrift auf dem Brunnenrand besagt: Reinige dich von Sünden und nicht nur dein Antlitz. Ein Arkadengang umschließt den Innenhof.
(Quelle WIKIPEDIA)
Bürgerreporter:in:Thomas Ruszkowski aus Essen |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.