Wasserball-Highlight am Luftschiffhafen
Bundesliga-Derby des OSC Potsdam und ASC Brandenburg
Brisanz ist vorprogrammiert, wenn erstmals in einem Bundesliga-Spiel die Lokalrivalen OSC Potsdam und ASC Brandenburg aufeinandertreffen. Seit Jahren besteht eine gesunde Rivalität zwischen den beiden Hochburgen des Wasserballsports im Land Brandenburg. „Im Jugendbereich konnten wir den Brandenburgern in den letzten Jahren ganz klar den Rang ablaufen“, so Potsdams Wasserball-Abteilungsleiter Harry Volbert. Wenn es nach ihm geht, soll sich nun der Wachwechsel auch im Männerbereich vollziehen. Beste Gelegenheit bietet sich da am Sonnabend (16.30 Uhr), wenn der OSC in der Schwimmhalle am Luftschiffhafen auf die Kontrahenten aus der Fritze-Bollmann-Stadt trifft. Eingebettet in das internationale Jugend-Weihnachtsturnier des OSC ist dieses Spiel das Highlight der Mammutveranstaltung.
„Die sportlichen Beziehungen beider Städte waren immer von großer Freundschaft geprägt“, erklärt Volbert. Über Jahre spielten die Jugendsportler beider Stützpunkte in gemeinsamen Mannschaften überregional miteinander. Selbst die beiden Coaches André Laube (OSC) und Nico Haberlandt (ASC) – mit je 29 Jahren die jüngsten Trainer der Liga – schwammen von 1993 bis 1998 bei den Wasserfreunden Brandenburg Seite an Seite. „Das war eine tolle Zeit“, erinnert sich Laube. „Daran, dass es irgendwann zwei Erstligisten im Land gibt, war damals aber überhaupt nicht zu denken.“
Brandenburg spielt nun bereits im dritten Jahr im deutschen Oberhaus, während die Potsdamer erst seit dieser Saison oben mitmischen. Beide Teams fanden einen sehr ordentlichen Start in die Spielzeit, stehen mit 5:3 (ASC) bzw. 4:2 Zählern auf dem dritten und vierten Rang der so genannten Aufstiegsrunde.
„Erfahrung trifft auf jugendlichen Hunger“, beschreibt Potsdams Trainer das Duell. „Schwimmerisch liegen die Vorteile auf unserer Seite“, denkt Laube. „Wir haben eine sehr homogene Mannschaft, eine starke Bank.“ Bis auf Junioren-Nationalspieler Hannes Schulz (Bänderriss im Knöchel) sind wieder alle an Bord. Auch Centerverteidiger Stephan Hartkopf hat nach seiner Trommelfellverletzung in dieser Woche wieder das Training aufgenommen und wird voraussichtlich einige Kurzeinsätze gegen Brandenburg bestreiten.
Die Brandenburger bauen vor allem auf ihre Kampfkraft und ihr zum Teil unkonventionelles Angriffsspiel. „Die sind sehr schwer auszurechnen“, so Laube. Gerade die beiden Mischur-Brüder (Sascha und Sebastian) seien immer wieder für einen überraschenden Spielzug gut. „Besonders in der Anfangsphase müssen wir höllisch aufpassen, dass wir nicht früh in Rückstand geraten.“ Bei einem Bundesliga-Vorbereitungsturnier Mitte Oktober in Brandenburg siegte das Laube-Team 12:11, lag aber Anfang des zweiten Viertels 1:6 hinten. „Zu diesem Zeitpunkt standen wir schon voll im Saft wegen der bevorstehenden deutschen A-Jugend-Endrunde, während der ASC noch in der Grundlagen-Arbeit war“, sagt Laube. „Deshalb birgt dieses Ergebnis kaum Aussagekraft.“ Welchen Druck die Potsdamer Mannschaft gerade in der Schlussphase eines Spiels noch entwickeln kann, zeigte eindrucksvoll das Ergebnis am letzten Sonnabend. Bei Freie Schwimmer Hannover gewann der OSC nach einem 3:3-Halbzeitstand noch 14:6 und fuhr den ersten Bundesliga-Sieg der Vereinsgeschichte ein.
Bürgerreporter:in:Andreas Koch aus Potsdam |
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