Kanal Sprint
Die Olympia-Flotte paddelt in Potsdam
Der 4. Kanalsprint am Sonntag auf dem Stadtkanal verspricht wieder spannende Kanu-Rennen
Von Michael Meyer
Seit gestern füllt sich der Potsdamer Stadtkanal wieder mit Wasser. Für die Paddel- Fans ein untrügliches Zeichen: Der Kanalsprint der Rennkanuten steht vor der Tür. Am kommenden Sonntag gibt es seine vierte Auflage, bei der die gesamte bisher feststehende deutsche Olympia- Paddelflotte für Peking am Start sein wird. Ab 14.30 Uhr werden je acht Kajak- Fahrerinnen und -Fahrer sowie Canadierspezialisten im K.o.-Duell Boot gegen Boot auf der 170-Meter-Strecke ihre Besten suchen. Die Sieger erhalten je 1000 Euro Prämie, die Zweiten bis Vierten je 750, 500 beziehungsweise 250 Euro.
„Es war nicht einfach, möglichst viele Top-Leute her zu bekommen“, erklärte Torsten Gutsche, der sportliche Leiter des Kanalsprints. „Deutscher Paddler starten nun doch beim Weltcup am Wochenende in Poznan, und in der nächsten Woche werden in Kienbaum noch einige Ausscheidungsrennen für das Olympiateam gefahren.“ Gutsche verhandelte bis zuletzt, um jetzt doch ein sehr gutes Teilnehmerfeld präsentieren zu können.
Im Canadier treten bei den Frauen die vier Peking-Starterinnen Katrin Wagner- Augustin, Fanny Fischer (beide KC Potsdam im OSC), Nicole Reinhardt (Lampertheim) und Carolin Leonhardt (Mannheim) an, dazu Judith Hörmann vom KC Potsdam, Conny Waßmuth vom SC Magdeburg und die beiden diesjährigen Potsdamer U23-EM-Hoffnungen Birka Zimmermann und Franziska Weber. Bei den Kajak-Männern werden die vier Potsdamer Olympiateilnehmer Ronald Rauhe, Tim Wieskötter, Lutz Altepost und Torsten Eckbrett auf die beiden Berliner Hendrik Bertz und Norman Bröckl, den Magdeburger Andreas Ihle sowie Potsdams U23-Talent Patrick Lux treffen. Und im Canadier wird Altmeister Andreas Dittmer aus Neubrandenburg von seinem jungen Herausforderer Sebastian Brendel vom KC Potsdam, den Magdeburgern Eric Leue und Chris Wendt, dem Leipziger Christian Gille sowie den jungen Potsdamern Kurt Kuschella, Stefan Kiraj und Ronald Verch gejagt. Nach Vor- und Hoffnungsläufen, Trostrunden und Halbfinals sind die B- und A-Endläufe ab 16.30 Uhr geplant.
„Mit diesem Teilnehmerfeld hat das Publikum die Chance, auch junge Potsdamer Talente zu erleben“, sagt Jürgen Eschert. Der Kanalsprint-Organisationschef kann am Sonntag an der Strecke in der Yorckstraße auch die gesamte Führungsriege des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) begrüßen, ehe die gemeinsam mit der Rennkanu-Nationalmannschaft am Montag von Potsdam aus ins Trainingslager nach Kienbaum weiterreist. Eschert hofft wieder auf viele Zuschauer und freut sich, dass das rbb-Fernsehen 90 Minuten live von den Sprints berichten wird. Dank der Fernsehgelder, die der DKV zum Jahresende an Potsdam weiterreicht, kann die von Eschert mit gegründete Kanalsprint GbR mit einem Etat von 110 000 Euro planen. Ein Großteil davon kommt von Hauptsponsor O2 sowie zahlreichen weiteren namhaften Firmen.
In den Pausen und nach den Rennen werden die Wasserskiläufer des WSC Caputh Preussen wieder Proben ihres Könnens zeigen. Kinder können sich ab 13 Uhr auf der Nebenstrecke im Paddeln probieren; neben der Regattastrecke gibt es weitere Kurzweil für sie. Und für die Ehrengäste am Abend im VIP-Bereich die Übertragung des Fußball-EM-Finals auf großen Plasma-Bildschirmen.
aus PNN