Gelungenes Comeback von Ricardo Melz gegen Aue – 14-jähriger Norman Mahmudov mit Bundesligaeinstand

Ricardo Melz (120kg) stand nach langer Verletzungspause wieder im Germaniatrikot auf der Matte. (Foto: G. Pohl)
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  • Ricardo Melz (120kg) stand nach langer Verletzungspause wieder im Germaniatrikot auf der Matte. (Foto: G. Pohl)
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Von Gerhard Pohl

(www.rcg-potsdam.de) Der Zweitligakampf hatte für die Ringer des gastgebenden RC Germania Potsdam gegen den FC Erzgebirge Aue, gleich mehrere Vorzeichen. Musste doch der für den Nachwuchs zuständige Coach Frank Ditting, welcher an diesem Abend die beiden erkrankten Trainer Reiner Leffler sowie Olaf Bock vertrat, gleich auf mehrere Athleten verzichten, die verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen bzw. fehlten. Mit Johannes Schmiege (59kg), Martin Lehmann (66kg), Sebastian Kurz (74kg) und Brian Tewes (66kg) weilten vier weitere Ringer zu einem internationalen Turnier in Dänemark, wo die drei erstgenannten immerhin einen beachtlichen 3. Platz belegen konnten - fehlten aber an allen Ecken den Potsdamern. " So zeigte sich am Ende das 14:22, bei Nichtbesetzung der 55kg-Klasse, als das Maximale, was wir heute erreichen konnten", wertete Ditting das Ergebnis seiner "Rumpftruppe", diesem stimmte auch mit Respekt sein Kollege aus dem Erzgebirge, Linhardt Patzak zu. Doch das Ergebnis war beinahe zweitrangig, warteten doch alle in der Halle auf das Comeback ihres Schwersten, Ricardo Melz (120kgF), der nach mehreren Wochen erstmals wieder auf der Matte stand und hatte als Gegenüber keinen geringeren, als den mehrfachen Deutschen Meister Nico Schmidt. "Ich fühle mich toppfit, das Knie ist schmerzfrei, es soll aber erst einmal bei diesem einem Kampf bleiben", so der eigentliche Klassiker Ricardo, der im Freistil seinen Neuanfang versuchte. "Seit 14 Tagen arbeite ich mit maximaler Belastung und beim Bankdrücken habe ich schon mal die 200kg auflegen lassen. Das Mattentraining im Olympiastützpunkt in Frankfurt/O. läuft wieder ganz gut, klar aber ist, mir fehlt nach mehreren Wochen Mattenabstinenz die notwendige Wettkampfpraxis", fügte er hinzu. Und das war dann auch nicht zu übersehen. Das sein frankfurter Trainingspartner Nico den Fight für sich entschied, war erwartungsgemäß, aber bei einem solchen Wiedereinstieg nicht unbedingt das Primäre. "Nico hat mir unheimlich geholfen, wieder auf die Beine zu kommen, er hat neben der medizinischen Betreuung durch den Verband großen Anteil daran, dass es so schnell geklappt hat", freute sich Ricardo. "Für mich ist er als gleichwertiger Mann auf der Matte und unheimlich wichtig, der "Dicke" hat seine Sache heute ganz ordentlich gemacht", bemerkt der Oderstädter mit Achtung, welcher zur Zeit für den FC Erzgebirge ringt und unbedingt in die erste Liga aufsteigen möchte.
Für einen weiteren Burschen sollte es ein besonderer Abend werden. Da musste in der arg gebeutelten Germaniatruppe mit Norman Mahmudov (60kgF) ein weiterer 14-jähriger in das heiße Bundesligafeuer. Sein Partner, der Tscheche Jan Hocko ist seit 22 Jahren Ringer, ungleicher geht es kaum noch. Aber der Youngster ging ja fasst respektlos in seinen ' Übergegner`, verlor zwar den Kampf, hatte aber bei seinem Bundesligadebüt nur gewonnen. "Ich bin unheimlich aufgeregt", äußerte der sich immer in Bewegung befindene Norman vor seinem Auftritt. Sein Fazit nach den drei Runden, "es war gar nicht so schlimm". "Respekt, wie der in den Gegner gegangen ist", reagierte spontan Nico Schmidt zur Leistung des Sportschülers, wenn das kein Kompliment ist! Da erinnerten sich die ca. 200 Zuschauer an die Auftritte ihres RC Germania noch vor zwei, drei Jahren, welchen man damals auf Grund des geringen Altersdurchschnittes, als die Gummibärchen der Bundesliga bezeichnete.
Trotz der potsdamer Besetzungsmisere wurde von beiden Seiten guter Ringkampfsport geboten. Immerhin standen auch vier spektakuläre Siege auf der Habenseite des Dittingteams gegen den letztjährigen Erstligisten. Da gewinnt durch "Technische Überlegenheit" Stefan Barde (66kg g/r) gegen den Tschechen Petr Klikos, Daniel Hlavati (74kg g/r) schultert schon in der 1. Runde Istvan Zelei, Oliver Diller (84kg F) gelingt ein beachtliches 3:1 über Franco Büttner und der routinierte Ralph Piterek (74kg F) ringt im letzten Kampf des Mannschaftsvergleiches Andre Neumann einen 3:0 Rundensieg ab.
In der Tabelle der Staffel Nord teilen sich Gelenau und Germania den 6. bzw. 7. Platz.

Fotos der eingesetzten Potsdamer Ringer.

Bürgerreporter:in:

Gerhard Pohl aus Potsdam

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