Furioses Schlussviertel sorgt für Sieg gegen Brambauer
Potsdams Wasserballer fahren zehnten Bundesliga-Sieg in Folge ein
So dicht am Rande einer Niederlage standen die Bundesliga-Wasserballer des OSC Potsdam in den letzten Wochen nie. Ausgerechnet der Tabellen-Vorletzte der Aufstiegsrunde SV Brambauer 50 forderte dem bislang ungeschlagenen Gastgeber in der Schwimmhalle am Luftschiffhafen am Sonnabend alles ab. Erst vier Minuten vor Spielende sorgte der Treffer vom dreifachen Torschützen Tobias Lentz für die erste Führung des OSC (8:7). Am Ende fuhr Potsdam mit dem 10:8 (0:1, 2:4, 3:2, 5:1) den zehnten Bundesliga-Sieg in Folge ein und setzte sich mit nun 22:2 Punkten und 137:93 Toren auf dem zweiten Tabellenrang fest.
Dabei begünstigte die schwache Vorstellung der Hausherren in der ersten Halbzeit das nur zu acht aufgelaufene südwestfälische Team. „Brambauer hat clever gespielt und uns regelrecht eingelullt“, war Trainer André Laube sauer. „Die Einstellung einiger Spieler war einfach katastrophal.“ Nach vorn entwickelten die zu selbstsicheren Potsdamer wenig Druck. Die raren guten Möglichkeiten wurden kläglich vergeben. „Niemand bei uns hat in dieser Phase sein eigentliches Leistungsvermögen abgerufen“, so Laube.
Im zweiten Viertel war der OSC bemüht, gelingen wollte allerdings nicht viel. Bis zur Mitte des Abschnitts zogen die Gäste sogar bis auf 0:3 davon. Erst nach 13 Minuten brachte Hannes Schulz das Spielgerät im Brambauer-Kasten unter. Nur gute 30 Sekunden später lochte Schulz nach tollem Anspiel von Kapitän Jacob Drachenberg zum 2:3 ein. Der Bann schien gebrochen, doch zwei Treffer des stark aufspielenden Patrick Siemund brachten den SV noch vor der Halbzeit 2:5 in Front.
Nach der Pause sahen die knapp 200 Zuschauer – darunter Oberbürgermeister Jann Jakobs und Minister Holger Rupprecht – eine entfesselt aufspielende Potsdamer Mannschaft. Tobias Lentz und Hannes Schulz verkürzten auf 4:5, doch Brambauer steckte nicht auf und legte wieder zwei Treffer zum 4:7 vor. Drachenbergs Tor zum 5:7 ließ Mannschaft und Fans noch auf eine Kehrtwende hoffen.
Im Schlussviertel machte der OSC noch einmal richtig Druck, zwang die Gäste durch eine konsequente Pressverteidigung zu immer mehr Fehlern. Endlich wusste der OSC die sich nun bietenden Möglichkeiten auch zu nutzen. Philip Uhlig machte das 6:7, ein Doppelpack von Lentz brachte den Ausgleich und die 8:7-Führung. „Die Tribüne war vollkommen aus dem Häuschen. Die sind richtig abgegangen“, war Drachenberg begeistert. Brambauer glich zwar noch einmal aus, doch per Strafwurf brachte Schulz, der als aktivster Akteur zum „Spieler des Tages“ gekürt wurde, sein Team wieder in Front. 15 Sekunden vor Schluss markierte Klaus Einhorn, der von der Bank kommend ein tolles Spiel machte, den fanatisch gefeierten 10:8-Siegtreffer.
„Für die Zuschauer war es ein großartiges Spiel“, so ein erleichterter Coach Laube. „Dass es so dramatisch zuging, haben wir uns letztlich selbst zuzuschreiben.“ In der nächsten Begegnung nächste Woche müsse von Beginn an die Einstellung stimmen. Beim ASC Brandenburg wartet im Lokalderby ein deutlich härterer Gegner, der am Sonnabend beim Tabellenführer SV Krefeld 72 lediglich 11:13 verlor.
Potsdam: Paul Seidler, Christoph Grabbert, Enrico Felber, Stephan Hartkopf, Klaus Einhorn (1), Jacob Drachenberg (1), Philip Uhlig (1), Tobias Lentz (3), Florian Lemke, Hannes Schulz (4), Alexander Zick, Marc Langer, Christoph Schmidt
Bürgerreporter:in:Andreas Koch aus Potsdam |
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