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Vor 100 Jahren - Abglanz "herrlicher Zeiten"

Dies Bild aus der deutschen Kaiserzeit dürfte fast genau 100 Jahre alt sein. Großbürgertum und Mittelstand glaubten in "herrlichen Zeiten" zu leben. So zitierte zumindest der Volksmund Kaiser Wilhelm II, der zu Beginn seiner Regierungszeit bei einer Ansprache im brandenburgischen Landtag versprochen hatte, seine Untertanen "herrlichen Tagen entgegen zu führen".

In den Jahren zwischen der Jahrhundertwende und dem Beginn des 1. Weltkrieges 1914, aus denen das in Königsberg/Pr., der Hauptstadt Ostpreußens, aufgenommene Bild stammt, genossen die Bürger das Leben und blickten mit Zuversicht in die Zukunft. So auch die hier Abgebildeten, der Königsberger Magistratsarchitekt Bruno Perrey (*1885) und seine Verlobte Helene Ludovika Matzkeit (*1886), die noch vor dem 1. Weltkrieg heirateten, Helenes Schwester Hedwig und im Hintergrund beider Schwester Gertrud. Bruno Perreys Schwiegervater, der Kanzlist Carl Wilhelm Matzkeit hatte noch zwei weitere Kinder: einen Sohn Hermann sowie einen Sohn Wolfgang.

Wie das Bild langsam verblasst, verblassen auch die Erinnerungen an die Abgebildeten; nur wenig ist noch bekannt.

Hedwig heiratete noch vor Kriegsbeginn den späteren Prokuristen Paul Laué. Die Flucht gegen Ende des 2. Weltkrieges führte sie zunächst nach Uelzen am Rande der Lüneburger Heide. Zu ihrem Altersruhesitz wählten sie eine Seniorenresidenz am Halensee in Berlin, die in der ehemaligen Villa eines kaiserlichen Kolonialministers untergebracht war.

Gertrud Matzkeit blieb unverheiratet und wurde in ihrer Heimatstadt Versicherungsbeamtin. Zum Kriegsende 1945 verschlug es sie nach Wolfenbüttel und schließlich nach Braunschweig.

Hermann Matzkeit ging zur Post, verließ die Heimat und war bis zum Kriegsende als Postoberinspektor in Halberstadt tätig. Sein jüngerer Bruder Wolfgang wurde Kaufmann.

Sie alle überlebten Bruno Perrey. Er fiel bereits 1916 als Pionieroffizier der Reserve in Russland. Seine Frau Helene musste den gemeinsamen, 1915 geborenen Sohn alleine aufziehen. Sie selbst weigerte sich 1945 Königsberg/Pr. beim Herannahen der russischen Truppen zu verlassen und kam unter ungeklärten Umständen ums Leben.

Ansonsten ist nur bekannt, dass Bruno Perrey einen jüngeren Stiefbruder hatte, Dr. jur. Werner Perrey, Commodore des Königsberger Traditionssegelclubs 'Baltic', der nach dem 2. Weltkrieg seine neue Heimat in Kiel fand.

Wo mag es noch Spuren geben?

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3 Kommentare

Die kurze Abhandlung habe ich mit Interesse gelesen.

Danke, Karl-Heinz. Es ist leider nicht viel, das noch bekannt ist. Aber, wie es der Zufall so will, vielleicht findet sich ja zufällig noch jemand, die/der einen der Namen aus der eigenen Ahnenreihe kennt.

Ja, Corinna, stimmt. Aber es ist leider nicht viel mehr bekannt, außer vielleicht diese oder jene kleine Geschichte. Wolltest Du die auch lesen?

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