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Wer hat ihn gesehen? Stefan Waghubinger am 20.09.2013 im Kulturforum Neustadt

Stefan Waghubinger begrüßte die Gäste des Kulturforums in "seiner Kneipe". Zerknirscht schaut Waghubinger drein, wie er da auf seinem Barhocker sitzt, ganz allein auf der Bühne. Verunsichert, beinahe hilflos wirkt er. Doch seine Geschichten sprechen eine völlig andere Sprache, als kämen sie nicht aus dem Mund des Mannes, der so monoton vor sich hinredet: „Es war ja ihr Geburtstag, da musste ich ihr ja etwas schenken“, murmelt der Kabarettist. „Also nachträglich, sie hatte mir extra einen Zettel hingelegt. In den Kleiderschrank unter die oberste Unterhose. Damit er den Zettel in jedem Fall findet. Hat er auch: Nach zwei Wochen. Da habe ich ihr eine Schönheits-OP geschenkt.“

Böser, schwarzer Humor. „Langsam werd’ ich ungemütlich“ heißt das Soloprogramm, in dem Stefan Waghubinger mit abgründigen Gedanken und schwarzem Humor jongliert, dabei aber wirkt, als sei er die Unschuld in Person. Es ist eine Kunstfigur, die aus Waghubinger spricht, die ihm hilft, seine düsteren Gedanken sympathisch rüberzubringen. Und mit jedem Satz wird alles nur noch schlimmer.

Der studierte Theologe erklärt überzeugend, dass, wenn Adam und Eva Chinesen gewesen wären, sie niemals in den Apfel gebissen, sondern die Schlange verspeist hätten.

Vor ca. 200 Zuschauern findet Waghubinger aber letztendlich noch versöhnliche Worte, und so konnten sich die Gäste des Kulturforums mit einem Lächeln im Gesicht auf den Heimweg machen. Insgesamt ein doch gemütlicher Abend.

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