Leipzig bietet allerlei - jetzt auch im Panometer!
Die Wortschöpfung Panometer klingt nicht nur etwas ungewöhnlich, sie steht auch für etwas ganz Ungewöhnliches, ganz Großartiges: Im ehemaligen Leipziger Gasometer präsentiert sich auf zirka 3500 Quadratmetern das weltgrößte Panorama dem staunenden Besucher. „LEIPZIG 1813 – In den Wirren der Völkerschlacht“ lautet das Thema, dem sich Yadegar Asisi äußerst detailgetreu und im Maßstab 1:1 mit einem monumentalen 360 Grad-Panorama widmet. In seinem „Panorama gegen den Krieg“, wie Asisi sein Werk nennt, zeigt sich Leipzig als eine vergleichsweise unversehrte Stadt, die in Folge der Kämpfe über 90 000 Tote und Verwundete sowie eine Vielzahl Gestrandeter aus den zerstörten umliegenden Dörfern zu bewältigen hatte. Dem Betrachter eröffnen sich quasi vom Dach der Thomaskirche am westlichen Rand der völlig überfüllten Stadt Leipzig im Herbst 1813 vielfältige Szenarien: Es herrschen Gedränge und Aufruhr in den Gassen und auf den Plätzen rund um die einziehenden Siegermächte, die abziehenden geschlagenen Franzosen sowie die vielen Notleidenden. Für Yadegar Asisi war es die größte Herausforderung, die kämpfenden Truppen mit ihren zirka 600 000 Soldaten, über 90 000 Toten oder Verwundeten in das Panorama innerhalb und um Leipzig mit seinen damals rund 35 000 Einwohnern zu integrieren. Die Gesamtschau kann sich sehen lassen. Der 1955 als Sohn persischer Emigranten in Wien geborene Asisi wuchs in Halle und Leipzig auf, studierte Architektur in Dresden und Malerei an der Universität der Künste in Berlin. In den Jahren 1996 bis 2009 arbeitete er als Professor für freie Darstellung und Entwurf an der Beuth Hochschule für Technik Berlin. Er gab die Professur auf, um sich ganz der Gestaltung seiner Großpanoramen in ehemaligen Gasometern zu widmen: in Leipzig, Dresden („Mythos der barocken Residenzstadt“) und Berlin („Die Mauer“) finden sich heute asisi-Panometer. Im Internet gibt es unter www.asisi.de alle weiteren Informationen.