Landeskunde (3): China
In der Auswahlreihe meiner Landkarten und Atlanten möchte ich heute ein Exemplar vorstellen, das sicher nicht in sehr vielen deutschen Privatsammlungen vorhanden ist, den Atlas People's Republic of China, herausgegeben von der Central Intelligence Agency (CIA), dem Auslands-Geheimdienst der USA, im November 1971.
Der Atlas hat das ungewöhnliche Hochformat von 42,5 x 26,5 cm und es ist daher nicht möglich, die darin enthaltenen topographischen Karten komplett zu scannen und hier wiederzugeben. So beschränke ich mich also auf kleinere Nebenkarten.
Wie das Inhaltsverzeichnis (Bild 2) zeigt, enthält der Atlas nach einer Einführung zunächst einen räumlichen Überblick über die Volksrepublik China, dem thematische Kartendarstellungen folgen, von der administrativen Gliederung bis hin zu Geschichtlichem. Zum Schluss wird besonders auf Peking, seine unmittelbare Umgebung und die Sehenswürdigkeiten der chinesischen Hauptstadt eingegangen. Schließlich gibt es noch ein alphabetisches Verzeichnis aller im Atlas erscheinenden Namen und ihrer Lage auf den Karten (Gazetteer).
Viele der aufgeführten Daten, beispielsweise aus den Bereichen Landwirtschaft und Industrie, sind natürlich inzwischen überholt. Andere, wie ethnische und sprachliche Angaben, haben ihre Gültigkeit bis heute erhalten.
Dieser Atlas war zur ersten Einführung in das Thema China gedacht. Er enthält aus westlicher Sicht keine sogenannten sensiblen Daten, also Geheimnisse. Das wird u.a. auch dadurch deutlich, dass sämtliches Militärische weggelassen wurde. Man muss allerdings anmerken, dass es in der alten zweigeteilten Welt unterschiedliche Auffassungen darüber gab, was Geheimnisse seien. Generell galten in den alten "Ostblockstaaten" (und hier sei China eingeschlossen) als "sensibel" und durften deshalb auch nicht fotografiert werden: Grenzanlagen, Eisenbahnanlagen, Verkehrsknotenpunkte, gewisse Industrie- und Kraftwerksanlagen sowie natürlich alles Militärische.
Das Lächeln will nicht viel bedeuten. Die Amis lächeln auch immer - bis auf Donald Trump, der "guscht" stattdessen...