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Kaiser Wilhelm, die Wurstgarage und der Mann für das Goldene Tor

Was gibt es schon in einem verschlafenen Dorf im Neustädter Land zu erleben?
Johanna Ritter sagt dazu einfach viel. Johanna Ritter ist Schneerenerin und geprüfte Fremdenführerin. So war es kein Wunder, dass Johanna Ritter sofort zusagte, als eine interessierte Gruppe fragte, ob sie IHR Dorf einmal zeigen wolle. So entstand ein Dorfrundgang, der nicht einmalig bleiben sollte!!!

Mitten im Dorf begann die Runde. Die Gruppe stand vor vielen, alten Eichen und lernte: Dieses ist nicht nur einfach eine Baumgruppe, dazu gibt es viel Geschichte – nein auch Geschichten. Und genau das war es, was diese gute Stunde durch Schneeren ausmachte – die kleinen, spannenden, lustigen auch traurigen Geschichten, die Johanna Ritter zu erzählen und mit viel Informationen zu spicken weiß. Das unscheinbare Gebäude mit geschlossenen Fensterläden – man erwartet viele Nutzungen hier, aber nicht die wahre Geschichte. Eine ehemalige Dorfschule ist heute Kita und die andere Gemeindehaus. Ein anderes Haus hat viele Jahre eine Schmiede beheimatet und als der Schmied die Esse für immer kalt werden ließ, begann eine rasante Geschichte für dieses Haus. Das ganz alte Fachwerkhaus, das heute schon unter blühendem Holunder fast verschwunden ist und bei dem der Denkmalschutz eine Sanierung wohl so lange verhindert, bis es zusammenbricht. In einem anderen Haus mit Geschichte, der Geschichte eines ehemaligen Kaufhauses im Dorf, ist heute das Zuhause eines Mannes, der das Goldene Tor in Hannover-Herrenhausen schon einmal saniert hat. Da ist eines der Wahrzeichen, das man gar nicht sehen kann – die alte Windmühle. Aber es ist auch ein Wahrzeichen, das man schon von Weitem sieht: Die Kirche, die ihren Ursprung im Jahr 1724 hat und noch nicht lange den Namen "Zum guten Hirten" trägt.
Hier machte eine Dorfkatze, nein ein Dorfkater, den Versuch, die Gruppe von den Geschichten abzulenken. Er stellte es schon geschickt an, aber alle wollten nicht nur sehen, wo die Kirche einmal einen zweiten, offiziellen Eingang hatte, sondern auch warum. Sie wollten aber auch am Schluss der Führung die versteckte, historische und heute noch bespielbare Kegelbahn im Gasthaus Asche sehen und stellten fest, auch dieses Gasthaus steht für viel Geschichte und Geschichten des Dorfes.
Sie war vorbei, die etwas länger gewordene Stunde durch das Dorf und alle hätten gern noch mehr Geschichten von Johanna Ritter gehört. Johanna Ritter weiß sie so zu erzählen, dass man am Ende feststellt: Das Dorf ist durchaus nicht verschlafen, wenn schon Kaiser Wilhelm hier war!
Hoffentlich bekommen noch viele Menschen die Gelegenheit, diese Führung durch Schneeren zu erleben.

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2 Kommentare

Ein sehr schöner Bericht und tolle Fotos.
Es gibt sicher noch mehrere solcher schönen Dörfer mit gepflegten Anwesen.
Aber eine "Dorferklärerin" ist nicht überall vorhanden.

Habs interessiert gelesen,toller Beitrag !

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