Mit dem Rennrad unterwegs....
An dieser Stelle einfach mal den Autofahrern "Danke" sagen, die mit ca. 80 -100 km/h an einem vorbei zischen und sich einen Jux daraus machen. Der "Dank" geht nicht nur an diejenigen, die weniger als 20 cm Abstand zum Radfahrer halten, sondern auch noch an die Autofahrer, die beim Linksabbiegen so weit rechts (mit Absicht erkennbar!) fahren, dass man als Radfahrer entweder stark abbremsen oder gar anhalten muß.
Ich erinnere jüngst die Aussage eines Amerikaners, der nach Deutschland kam und sich ein Auto mietete und während des Fahrens kaum glauben konnte, dass der 2. Weltkrieg schon vorbei sei. Er bekam Angst. Große Angst - beim Autofahren! Als Radfahrer (und natürlich auch als Autofahrer) kann ich diesem Menschen sehr wohl in hohem Maße beipflichten. Autofahren in Deutschland hat nichts - aber auch gar nichts mit Entspannung zu tun. Die ganze Agression, wenn "Männer" (oder sollte ich vielleicht "Männchen" schreiben) in ihren Blechkisten sitzen und dann unantastbar, autonom und eben gern allein auf der (ihrer) Straße sein möchten. Da stören andere Verkehrsteilnehmer nur und besonders natürlich die Radfahrer. Insbesondere die Rennradfahrer, die nicht mal die Radwege benutzen, sondern die Straße. "Meine Straße"! Da gehört es sich, mit mindestens 100 km/h mal eben diese "Störenfriede" zu "rasieren". Obwohl ich zugegebenermaßen auf der Straße immer äußerst rechts fahre (mit dem Rennrad), bin ich froh, wenn ich zu Hause ohne Blessuren ankomme und freue mich wirklich jedes Mal, wenn ich kein Opfer der "Rasierer" geworden bin.
Übrigens ist dieses Autofahrerverhalten im europäischen Ausland, wie z.B. in Italien oder Frankreich keineswegs vergleichbar. Aus eigenen Erfahrungen kann ich berichten, dass sich die Verkehrsteilnehmer dort wesentlich mehr respektieren und besonders zwischen Auto- und Radfahrern ein anderes Verhältnis gegeben ist, als in Deutschland. Hier müssen sich - besonders die Herren - noch beweisen. Es entsteht aber zu oft der Eindruck, dass sie es gar nicht wollen. Damit fehlt jede Grundlage einer Hoffnung, die nicht ansatzweise genährt werden kann.
Ach, morgen will ich wieder eine Runde fahren, vielleicht mein letzter Artikel...