LFV Schneeren - Erste Veranstaltung in 2018
Die erste Veranstaltung im neuen Jahr war eine gut besuchte Nachmittagsveranstaltung. Bei Kaffee und Kuchen, bzw. Schnittchen referierte Marleen Knust, selbst Vorsitzende eines Landfrauen Vereins, über die Symbolik von Pflanzen unter dem Motto „Was unsere Vorfahren noch alles über Pflanzen wussten“. Ihr Vortrag befasste sich ausschließlich mit der Symbolik von Friedhofspflanzen in früheren Jahren bis hin zu der heutigen Zeit. Die Bepflanzung von Gräbern hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt. Früher stand die Bedeutung der Pflanzen im Vordergrund, während man heute sogar einen Modetrend auf Friedhöfen wahrnehmen kann. Die Referentin erklärte zu einer Vielzahl von Blumen, Büschen und Bäumen deren Bedeutung, die in der heutigen Zeit z.T. verloren gegangen sind. Hier einige Beispiele Ringelblumen drücken die Trauer der Hinterbliebenen aus, Thuja (Lebensbaum) weist auf die Schwelle zwischen dem Diesseits und Jenseits hin. Die Eibe galt als Totenbaum und Schutz vor bösen Mächten, Efeu steht für Unsterblichkeit und Treue, Immergrün ist das Ewigkeitssymbol. Die Sonnenblume steht für Befreiung der Seele durch Gott, die Nelke ist das Sinnbild des Leidens, Damals wurden die Gräber auch mit einer Vielzahl von Blumen bepflanzt, die man als Marienblumen bezeichnet, wie Lilien, Gänseblümchen, Maiglöckchen, Pfingstrose und viele mehr. Auch heute findet man noch Blumen, Sträucher und Bäume auf den Friedhöfen, aber das Bild hat sich verändert. Die Referentin brachte das Thema sehr lebendig und anschaulich näher und manches war für die Zuhörer neu und interessant.
Es gibt einen Trend hin zum Pflegeleichten. Deshalb haben die Bestattungen unter der grünen Rasenfläche oder im Ruheforst zugenommen. In beiden Einrichtungen ist Blumenschmuck nicht erlaubt. Ausnahmen gibt es gelegentlich bei sogenannten anonymen Bestattungen unter grünem Rasen; zentrale Blumenablagen sind da manchmal möglich. Bei Waldbestattungen ist jeglicher Schmuck verboten, da der Wald seine natürliche Erscheinung behalten soll. Dafür gibt es im Ruheforst eine Nutzungszeit von bis zu 99 Jahren.
Auch bei Reihen- oder Erbbegräbnissen hat sich der dort noch anzutreffende Blumenschmuck gewandelt, wie im Vortrag erläutert. Er folgt oft praktischen Erwägungen der Angehörigen, die in vielen Fällen gar nicht mehr vor Ort wohnen.