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Kranzdamen gestern und heute

Was vor vielen Jahren noch als sogenannte "Ehrenpflicht" für junge Mädchen verstanden wurde, ist in heutiger Zeit selbstverständlich gänzlichst freiwillig und im Ganzen sehr viel ungezwungener und lockerer als vor ca. 160 Jahren.

So alt ist nämlich die Geschichte der Kranzdamen des Neustädter Schützenfestes.
Und wenn auch so einige Sachen im Wandel der Zeit sich der Moderne angepasst haben, so sind doch die grundlegenden Dinge im Allgemeinen gleich geblieben.

Angefangen beim Alter der jungen Damen ist es heute genauso wie damals.
Eingeladen werden heute wie damals Mädchen zwischen 15 und 20 Jahren.
Während früher tatsächlich persönlich eingeladen wurde indem ein abgesandter Kompanievertreter von Haus zu Haus ging und hierbei eine Liste abarbeitete, die im Vorfeld von dem jeweiligen Schützenkönig und dessen Familieangehörigen, nach dessen Bekanntgabe am zweiten Festtag, angefertigt wurde, werden heutzutage die Adressen völlig anonym, also unter Einhaltung von Datenschutzrichtlinien, gefiltert und nach Fertigstellung der eigentlichen Einladungen seitens der Schützengesellschaft und der Stadt, auf die Briefe gedruckt.

Die damaligen Kranzdamen wurden auch Kranzjungfern genannt und mußten dementsprechend unverheiratet sein.
Genauso war es Brauch, dass bei mehreren Töchtern pro Familie jeweils nur ein Mädchen eingeladen werden konnte, es sei denn, die anderen waren schon verheiratet.
All dieses ist heute selbstverständlich nicht mehr von Relevanz.

Damals wie heute treffen sich die Kranzdamen am zweiten Festtag gegen 16.00 Uhr im Ratskeller der Stadt.
Dort werden die jungen Damen durch den zuständigen "Kranzdamenleutnant" Ulf Hasselbring-Hibbe begrüßt und in den weiteren Ablauf des Tages eingewiesen.
Eine Erfrischung wird gereicht und Lose für die spätere Verlosung auf dem Festzelt werden ausgefüllt.

Gegen 16.30 Uhr wird dann das jähliche Foto aller Kranzdamen gemacht.
Früher reichten dazu die Treppenstufen des Ratskellers, heute wäre der Platz dort viel zu klein.
In den letzten Jahren wurde der Kirchvorplatz hierfür genutzt, immerhin sind es im Regelfall über einhundert hübsche junge Damen plus Gefolge die auf ein Foto müssen.

Nach einem kurzen Marsch durch die Stadt zum Festplatz beginnt danbn wohl einer der spannendsten Abschnitte, die Proklamation der Preisträger und die damit verbundene Verteilung der Preisträger an die Kranzdamen.
Im Regelfall begleiten zwei Mädchen einen Preisträger im weiteren Verlauf der kommenden einenhalb bis zwei Stunden.
Sind die Herren erst einmal geschmück, geht es los zum Ausmarsch durch die Stadt. Dieser dauert etwa dreißig Minuten und wird jedes Jahr von vielen Zuschauern bewundert und wird damals wie heute von vielen als einer der schönsten wie auch wichtigsten Ereignisse des gesamten Neustädter Schützenfestes angesehen.

Wieder auf dem Festplatz angekommen, geht es dann in das Festzelt, wo sich erstmal bei erfrischenden Getränken ausgeruht werden kann.
Denn den weiteren Verlauf gestalten nun die Veranstalter.
Eine kurze offizielle Begrüßung, Showprogramm und letzten Endes natürlich ein tolles Präsent erwarten nun die Kranzdamen.
Nach Ende des offiziellen Programms klingt der frühe Abend dann locker gegen 19.30 Uhr aus.

-Ltn. Ulf Hasselbring-Hibbe-

  • Festumzug mit Kranzdamen 1912
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  • Die Preisträger werden mit Blumen geschmückt
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  • Ummarsch durch die Stadt
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  • mit Stolz geschwellter Brust......
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  • Auf dem Festzelt, die Tanzgruppe "Extra-Dry" aus Bordenau sorgt für Stimmung
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  • ....natürlich unter strenger Aufsicht........
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  • die Stimmung steigt......
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  • schließlich hält es niemanden mehr auf den Stühlen
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  • der neue Kranzdamenleutnant Uls Hasselbring-Hibbe
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