Haxen in Prag und Breslau
Prag und Schlesien sind nicht nur landschaftlich wunderschön, man kann dort auch gut essen und trinken.
Wir fuhren also kurz entschlossen über Prag nach Schlesien, an den Geburtsort meiner Frau. Schwager und Schwägerin waren auch mit von der Partie.
In unserem schönen, traditionell böhmisch ausgestatteten Hotel in der Prager Altstadt fragten wir nach typischen, guten Restaurants und Bierkellern und wurden an zwei Adressen verwiesen, die sowohl eine vorzügliche tschechische Küche als auch exzellente heimische Biere anboten. Meine Frau bestellte sich erwartungsgemäß eine Haxe, wie sie es auch immer in Bayern machte, wenn wir unseren Urlaub am Starnberger See verbrachten. Ich selbst bevorzuge allerdings Krustenbraten. Und Bier gehört wie selbstverständlich dazu. Auch das tschechische ist weltbekannt - nicht nur das helle Pilsner.
Am folgenden Tag besuchten wir ein anderes Restaurant mit ebenerdiger Bewirtschaftung für Stamm- und Laufkundschaft sowie einer großen Wirtschaft im Kellergewölbe. Interessanterweise stand dort groß angeschlagen: Bitte bezahlen Sie Ihre Rechnung nur nach Vorlage des Kassenbons. Sollte Ihnen jemand eine handschriftliche Rechnung geben, so lassen Sie uns das bitte wissen. Ihr Verzehr geht dann aufs Haus. Eine wirklich interessante Idee, um Betrügereien des Personals zu verhindern.
Was dort in Prag noch mehr Theorie zu sein schien, wurde dann in Breslau im "Schweidnitzer Keller" unter dem Rathaus Wirklichkeit. Wieder aßen meine drei Begleiter Golonka, wie die Haxe in Polen heißt. Zum Ende des Abends wollte der Kellner mittels eines handschriftlichen Zettels abkassieren. Nur, was standen dort für Preise? Sie stimmten nicht mit denen auf der Speisekarte überein und ein zusätzlicher Posten fand sich auch noch darauf. Natürlich haben wir diesem Kellner Beine gemacht und bei der Restaurant-Leitung nur das bezahlt, was wir tatsächlich verzehrt hatten. Die Geschäftsführung schienen solche Praktiken allerdings nicht groß zu stören, denn am folgenden Abend war der Kellner dort immer noch tätig, wechselte allerdings sofort den Bezirk als er uns kommen sah.
Nach dem Motto: Gelegenheit macht Diebe. Natürlich hat es das gegeben und es wird auch heute noch versucht. Habe das selbst in Steinhude erlebt. Aber der Kellner durfte sofort seine Sachen packen, da fackelte die Besitzerin nicht lange...