DIE GESCHICHTE VOM SCHNEE
Wir fragen uns alle "War's das jetzt?" Auch wenn bei den einen ein "schon", an der Frage hängt, an den anderen ein "endlich" - wir alle stehen dem Winter und seinem Mitbringsel Schnee nicht unvoreingenommen gegenüber.
Ich zum Beispiel habe einen Hund und ein Auto und wohne im Umland. Mein Auto hat Alljahresreifen, was meine Fahrbereitschaft winters erheblich einschränkt. Zum Glück muss ich auch nicht, wenn ich aus Angst vor Schnee- oder Eisbelägen auf den Staßen, eher aber den Nebenstraßen, in die Knie gehe. Und auch nicht, wenn ich - wie in diesem Jahr schon mehrmals notwendig gewesen wäre - mein Auto zuerst einmal händisch von den Schneepflug-Geschenken befreien müsste, um überhaupt zum Türschloss zu gelangen.
Entschließt sich der Wettergott dann jedoch, diese Arbeit für mich zu erledigen und schickt so etwas ähnliches wie Regen, dann verwandelt sich hier im Umland jeder nicht gepflasterte Weg, den man mit einem Hund zu dessen Erleichterung oder auch Freude täglich mehrmals beschreiten muss, in eine morastige Masse. Zu meinem Leidwesen genoss mein Hund das Wechseln vom hohen Noch-Schnee auf den Wiesen in eine der Riesenpfützen auf den bereits aufgetauten Äckern und dem morastigen Weg und versuchte dann noch in seinem Freudentaumel über diese vielen lustigen Möglichkeiten an mir hochzuspringen. Verdreckt und mit nassen Füßen zu Hause angekommen war mein erster gemeinsamer Weg mit angeleintem Hund ins Bad und endete mit einem kräftigen Schubs des Hundes in die Duschwanne. Er mochte es nicht so gerne, hatte sich aber nach dem 20. Mal endlich dran gewöhnt und versuchte nicht mehr, vor dem Pfötchentrocknen noch durch meine Beinklemme zu schlüpfen.
Ergo: Bei mir steht nach der obigen Frage erwartungsgemäß ein grimmiges "endlich?"
Allerdings, das will ich nicht verschweigen, als es so richtig schön schneeig war im Umland habe ich den Winter schon genossen. Dennoch ...
Bürgerreporter:in:Ilka Franz aus München |
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