Hypnose als Therapie
Hypnose – das Wunder für die mentale Gesundheit?

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So gut wie jeder weiß mit dem Begriff Hypnose etwas anzufangen. In zahlreichen Filmen und fiktiven Erzählungen kommt sie zur Geltung. Das Pendel, das einen allmählich in den Schlaf versetzt ist jedoch genauso ein Mythos wie die Darstellung bei der Bühnenhypnose. Und auch wenn es um das Thema mentale Gesundheit geht, wird die Hypnosetherapie oft als Wundermittel dargestellt. Das ist aber durchaus nicht der Fall.

Was Hypnose wirklich ist

Lange Zeit wurde davon ausgegangen, dass sich hypnotisierte Menschen in einer Art Trancezustand befinden. Wirkliche Beweise gibt es hierfür nicht. Genauso wenig für die Annahme, dass sie dem Hypnotiseur vollkommen ausgeliefert seien. Im Gegenteil, Hypnose ist weder ein übermenschlicher Zustand noch einer bei dem der Hypnotisierte die Kontrolle verliert.
Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Fähigkeit, die wir alle besitzen und zu unserem Vorteil nutzen können. Oftmals ist es sogar so, dass wir uns bereits seit langem selbst hypnotisieren. Mit negativen Aussagen wie „Ach, das kann ich nicht“, die wir irgendwann so verinnerlicht haben, dass sie Wahrheit werden.

Und genau da kann die Hypnotherapie eingreifen. Wir können unseren inneren Dialog ändern, um die wenig hilfreichen Einstellungen durch hilfreiche zu ersetzen. Die Hypnose ist ein Zustand der vollkommenen Konzentration und Aufmerksamkeit. Wir sind bereit, positive Vorschläge anzunehmen und zu verinnerlichen.

Dabei verlieren wir keinesfalls die Kontrolle. Es ist noch nie jemand in der Hypnose stecken geblieben noch konnte ein Hypnotiseur jemals jemanden zu etwas zwingen, was er selbst nicht wollte. Wer mit einem Vorschlag nicht einverstanden ist, der nimmt diesen einfach nicht an.

Die Bereiche der Hypnosetherapie

Wenn die Hypnose mit der kognitiven Verhaltenstherapie verknüpft wird, dann entsteht eine mächtige Therapieform. Unsere Gedanken, Verhaltensweisen und Emotionen sind miteinander verbunden. Das eine beeinflusst das andere. Wir können die Hypnotherapie nutzen, um unsere Gedanken und dadurch die zwei weiteren Bereiche zu ändern.

So kann die Hypnose bei Ängsten genauso zum Einsatz kommen wie bei milden Depressionen, Stress, Panikattacken, Schmerzen und bei vielen weiteren Beschwerden. Der Einsatzbereich ist so weitläufig, das wir tatsächlich glauben könnten, dass es sich um ein Allerheilsmittel handeln könne.

Dem ist natürlich nicht so. Tatsache bleibt, dass aufzuzählen wo die Hypnosetherapie nicht genutzt werden sollte wesentlich schneller möglich ist als andersherum. Nicht zum Einsatz kommen sollte Hypnose bei Zwangsstörungen sowie Psychosen. Auch bei Personen, die an Epilepsie handeln könnte diese Form der Therapie von Nachteil sein.

Ein gut ausgebildeter Hypnosetherapeut ist der Schlüssel

Da sich hierzulande jeder Hypnosetherapeut nennen darf, ist es wichtig auf die Ausbildung zu achten. Wer an einer Hypnotherapie Interesse hat, sollte nicht wahllos jeden nehmen, der im Internet oder vor Ort leicht zu finden ist. Es kommt sehr darauf an, ob der Therapeut wirklich Ahnung davon hat, was er tut.

Die wohl schwerwiegendste Nebenwirkung von Hypnose sind falsche Erinnerungen. Genauso wie wir uns einreden können etwas nicht zu können, können wir uns auch einreden etwas erlebt zu haben, was nie geschehen ist. Unter Hypnose ist dies noch leichter. Deshalb sind Angebote, die mit Regressionen (ein früheres Leben zurück in die Erinnerung rufen zum Beispiel) zu tun haben, mit Vorsicht zu genießen.

Auch wenn unsere Vorstellungskraft Wunder bewirken kann, ist eine Hypnosetherapie, die sich allein hierauf beruht wesentlich wenig effektiv als die zuvor genannte Kombination mit der kognitiven Verhaltenstherapie. Wer langfristige Ergebnisse erzielen möchte, der sollte bereit sein ein wenig tiefer in die Materie einzusteigen und sich mit sich selbst und den eigenen Angewohnheiten auseinanderzusetzen.

Bürgerreporter:in:

Tim Müller aus München

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