Der Schoko-Eier-Stempel (c) Brigitte Obermaier 1999
/ Osterrezept
Der Schoko-Eier-Stempel
© Brigitte Obermaier, 18.03.1999
Egbert der kleine Junge wollte unbedingt zu Ostern etwas besonderes haben. Osterhasen, Küken oder Schokoladeneier.
Im Kindergarten haben sie alle zusammen ein Nest aus Pappmasche und Gras gebaut. Jedes Kind durfte zur Probe ein Schokoladenei hineinlegen. Es war nur sehr klein, doch sämtliche Kinder freuten sich riesig darüber.
Egbert passte genau auf, was das Fräulein erzählte.
So sagte sie: „Jedes Jahr am Ostersonntag versteckt der Osterhase für die Kinder Schokoladeneier. Wir haben nun ein Nest gebastelt. Das wollen wir am Samstag abend vor die Tür stellen. In der Nacht kommt dann eine Überraschung hinein und am nächsten Morgen könnt ihr alle das gefüllte Nest suchen.“
Wie gesagt, Egbert hatte gut aufgepaßt. Nachmittags ging er mit seiner Mutter zum Bauernhof einkaufen. Die Hühner im Stall gackerten sehr laut. Die Bäuerin sagte: „ Ich glaube wir haben heute früh ein paar Eier vergessen. Komm Egbert wir wollen nachschauen.“ Egbert ging mit der Bäuerin in den Stall und sah in allen Nestern gründlich nach. Sie fanden noch ein paar Eier.
Eine Henne war gerade aufgestanden, gackerte und lief zur Stalltür hinaus.
Die Bäuerin sammelte die Eier ein.Sie deutete auf die Henne hinten im Eck. „Siehst Du Frau Glucke sitzt auf einem Ei. Die Eier brauchen Wärme zum ausbrüten. Nach einiger Zeit kommen kleine Hühnerküken heraus.“ In der anderen Ecke war eine Wärmesonne unter der viele kleine gelbe Küken saßen. Egbert hatte sich in all die gelben, zarten Wollknäuel verliebt. Am liebsten hätte er sie alle mit nach Hause genommen. Doch Mama hatte dazu entschieden nein gesagt.
Egbert hatte wieder gut aufgepaßt. Zu Hause angekommen überlegte er sich alles haargenau.
Jedoch hatte er vergessen, was er mit dem Schokoladenei im Nest machen sollte. Darum nahm er es heraus. Das Nest stellte er vor die Eingangstür.
Nebenan beim Schreiner bettelte er um etwas Holzwolle. Leerte seine Mini-Spielzeugkiste aus und tat die Holzwolle hinein. Dann legte er das Ei in die Mitte.
Er wollte unbedingt ein Schokoküken haben. So eines wie im Schaufenster des Bäckerladens zu sehen war. Mama hat gesagt, er hätte immer heiße Hände. Er nahm seine Hand und legte sie auf das Schokoei. Er wärmte das Ei und hörte nebenbei Kindermusik. Nach einiger Zeit wollte er schauen ob schon ein Schokoküken herausgeschlüpft war.
Doch sein kleines Schoko-Ei war in seiner warmen Hand geschmolzen.
Egbert überlegte, was er wohl falsch gemacht hat? Er hatte alles genau wie Frau Glucke gemacht. Er beschloß nun die Mutter zu fragen. Als er aufstehen wollte kippte er etwas um. Er stützte sich versehentlich mit der Schokohand auf einem Blatt Papier ab. Als er die Hand wieder wegzog, hatte sich die Schokolade auf dem Blatt niedergedrückt. Wenn man genau hinschaute konnte man ein Küken erkennen. Er jauchzte. Nun hat er doch ein kleines Schokoküken fabriziert. Egbert nahm ein neues Blatt Papier. Seine Hand wurde nun zum Stempel. Viele, viele kleine Küken sind dadurch entstanden. Jeder Schoko-Küken-Stempelabdruck schaute etwas anders aus.
Zum Schluß hatte er fast keine Schokolade mehr auf der Hand.
Er lief stolz zu seiner Mutter. Seine Schokoladen-Hand streckte er ihr entgegen. In der anderen hatte er die bedruckten Küken-Blätter. „Schau mal Mama, ich habe ganz viele Küken ausgebrütet. So kann ich jedem zum Ostersonntag ein Küken schenken und das“ er deutete auf die Schoko-Hand „das ist mein Stempel“.
Seine Mutter lächelte über diesen Schoko-Eier-Stempel und sagte.
Egbert Du wirst mal ein großer Erfinder werden, doch zuerst wollen wir die Hände waschen gehen. Sonst laufen in der ganzen Wohnung noch Schoko-Küken herum, das wollen wir doch nicht. Zusammen werden wir die Druck-Blätter betrachten. Was hältst Du davon, wenn wir jedem Schoko-Küken einen Namen geben?
Bürgerreporter:in:Brigitte Obermaier aus Ismaning |
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