Hier kocht der Chef! - Neulich im Proberaum...
Der Gitarrist stellt gleich mal fest, der Chef bin ich, so viel steht fest. Oft und gerne er vergisst, dass Stromgitarre nicht nur schräg und lautstark ist! Er haut in seine Saiten rein und ist ganz glücklichlich – mit sich allein.
Die Sängerin schreit verzweifelt, laut ins Mikrofon und trifft (sofern sie sich hört) auch häufig mal den Ton. Im Wettkampf mit Effekt und Amp, betört man sich und nicht die Band. Mit Gain und aufgerissenem Kanal, ist ihr Vamp doch fast banal. Im Kampf ist dann schnell vergessen, dass Amp und Stimme sich nur sehr schwer miteinander messen.
Ach die Sängerin, die wird’s schon fressen! Verlierer kann nur einer sein, sing doch lauter, das wär fein! Bassist und Trommler merken kaum, auch andere sind noch mit im Raum. Die beiden grooven fröhlich vor sich hin, bis das nächste Stück beginnt.
Glücklich, wenn ein jeder dies bemerkt, ansonsten sich der Takt verquert. Macht ja nichts, wenn einer pennt, es war die Sängerin, die das Lied nicht kennt. Solis lang und episch, manchmal, ist’s schon fast ein Fetisch. Wie ein jeder sich verenkt und sich kaum ein Solo schenkt.
Ob’s für’s Lied so gut ist, weiß der Geier, ist halt Jazz, versteht doch eh fast keiner.
Bürgerreporter:in:Suze Que aus München |
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