Winter in Waldperlach, Teil 37

Donnerstag, 6.1.2011: -1°C am Morgen, +4°C ab dem Nachmittag.

Da es um 0700 noch entschieden zu dunkel war, hab ich die Vogelzählung kurzfristig um eine Stunde verschoben. Um 0800 waren bereits mehrere Vögel zu hören und ich hab es mir am Fenster meiner Dachgaube mit Zettel, Stiften, Kamera und Feldstecker bequem gemacht. Ich hab von hier aus freie Sicht von NNW bis NO.

Es war hochnebelartig bewölkt, mit –1°C nicht zu kalt und halbwegs hell. Um 0803 flog dann auch schon eine Rabenkrähe vorbei, dann konnte ich minutenlang den Zilpzalp hören, der seinen Winterurlaub verpennt hat und ein Fink ist über die Gärten geflogen. Und damit begann mein Problem: Ich seh zu schlecht, um Vögel im Flug identifizieren zu können, speziell, wenn sie sehr klein sind.

Aus diesem Grund fotografiere ich immer wie wild drauf los, aber ich treff nicht jedes mal. Hm, eigentlich eher selten. Und so lief es auch heute wieder. In der Stunde konnte ich genau 4 Vögel erkennen: 2 Rabenkrähen, einen Eichelhäher und eine Elster.

Und 21 Vögel, deren Art ich nicht erkennen konnte, und die auch auf den Fotos nicht zu erkennen waren. Selbst den Eichelhäher konnte ich erst auf einem Foto identifizieren. Als ich ihn sah, dachte ich: dunkel, groß? Muss eine Rabenkrähe sein...

Mit einer Trefferrate von 20% scheint mir die Vogelzählung durch mich nicht besonders sinnvoll zu sein. Ich denk, da muss ich mir etwas besseres einfallen lassen. Vielleicht versuch ich es morgen Nachmittag noch einmal, dann aber auf der Südseite des Hauses beim Futterhaus. Da fliegen die Vögel nicht nur, sondern landen und bleiben lange genug sitzen, dass ich sie fotografieren kann. Und auf den Fotos kann ich sie dann identifizieren. Das sollte eigentlich klappen.

Es frustriert mich, wie viel schlechter meine Augen sind als noch vor 25 Jahren. Damals hatte ich keine Probleme, Soldaten in Tarnanzügen in 1500 Meter Entfernung beim Üben mit MGs zuzusehen. Heute würd ich nur noch das Geräusch hören…