Sommer in Waldperlach, Teil 87
Donnerstag, 26.8.2010: 28°C, strahlend blauer Himmel, trockener heißer Wüstenwind.
Heute Nacht, als ich so gegen 0400 in die Falle gehen wollte, warf ich noch kurz einen Blick aus dem Fenster und sah eine Katze in der Einfahrt meines Nachbarn. Es war die weiß-graugetiegerte Katze, die immer stehen bleibt und zuhört, wenn sich Menschen unterhalten. Ich hatte den Eindruck, dass sie mich beobachtet.
Also holte ich die Kamera, um sie zu fotografieren. Jedoch reichten die 10 Sekunden, die ich dazu brauchte für sie aus, um zu verschwinden. Da es eine sehr langsame Katze ist, vermutete ich, dass sie noch im Nachbargarten war, nur eben irgendwo im Schatten, wo ich sie nicht sehen konnte. Und da die Entfernung hinreichend groß war, um sie durch das Blitzlicht der Kamera nicht zu irritieren, schoss ich ein Foto in die Richtung, in der ich sie vermutete.
Wie man auf dem Bild sieht: Sie saß im Schatten unter einer Hecke und sah mich an...
Allerdings scheint das eine nicht sehr aufmerksame Katze zu sein: Während ich sie beobachtete, lief keine 10 Meter hinter ihr ein Marder auf der Straße, blieb kurz stehen, beobachtete ebenfalls die Katze, die davon nichts mitbekam, lief dann weiter unter ein Auto, kam am anderen Ende wieder darunter hervor, sah noch mal nach der Katze und verschwand dann in einem Garten.
Gestern hab ich das Ren Dhark Buch (‚Gisol der Verzweifelte’) ausgelesen, wollte meine Kommentare dazu ins Ren Dhark Forum stellen, aber das Forum klemmt! Es zieht gerade auf einen neuen Server um. Aber ich muss das einfach los werden: Das war der beste Roman, den ich in den letzten Jahren gelesen hab. Ein antifaschistischer Science Fiction Roman, in dem eine ehemals demokratische Gesellschaft in die Diktatur abgleitet, jeder jedem misstraut, die Mitläufer teils gegen ihren Willen, aus Feigheit oder Naivität zu Tätern werden und sich andererseits sofort und konspirativ Widerstandsgruppen bilden. Mit das Beste sind die Dialoge und Gedankengänge der handelnden Personen, man kann so richtig schön zusehen, wieso einige zu Mitläufern werden, wieder besseren Wissens und gegen ihre Überzeugung schweigen, andere dagegen für ihre Freiheit kämpfen, sich nicht korrumpieren lassen. Und dann noch derart extrem spannend geschrieben, dass man einfach nicht aufhören kann, weiter zu lesen. Das klingt jetzt vielleicht arg überzogen, aber ich kann nicht anders: Ich halte den Roman für einen Meilenstein in der Science Fiction Geschichte. Mir fällt dazu mein Lieblingszitat von Ignaz Bubis ein: „Sei kein Täter, sei kein Opfer, sei kein Zuschauer”. Und genau das ist in diesem Roman umgesetzt in eine der spannendsten Geschichten, die ich bisher gelesen hab.
Trotz Entzugserscheinungen – ich kann`s kaum erwarten, dass endlich die Fortsetzung kommt – hab ich natürlich auch heute einen Fotorundgang gestartet. Also: Im Vorgarten und im Beet neben der Einfahrt sind wieder jede Menge Bienen unterwegs, gezählt hab ich 12, aber keine einzige Hummel. Auch Vögel waren keine unterwegs, denen war es vermutlich zu heiß und zu windig. Die wurden erst gegen Abend zu wieder aktiv. Bei den Pflanzen tut sich ebenfalls wenig, es blüht nur eine der Sonnenblumen, die anderen lassen sich jedoch immer noch Zeit. Allerdings werden die Brombeeren jetzt reif. Die ersten kann man schon essen, aber mit dem Abernten werde ich wohl noch ein oder zwei Wochen warten müssen.