Sommer in Waldperlach, Teil 20
Sonntag, 20.6.2010: 10°C, Dauerregen mit kurzen Unterbrechungen. Wenn die tiefhängenden Schichtwolken noch tiefer herunter kommen, haben sie Bodenberührung. Auf Pago-Pago würde man das Wetter als zu trocken bezeichnen…
Bei meinem heutigen Fotorundgang bin ich hinten im Garten durch den Sumpf gewatet, und muss feststellen: Den Pflanzen bekommt der Regen! Wie Wiese ist schon wieder 15 Zentimeter hoch, wird nur vom vielen Wasser an den Boden gedrückt. Am Kirschbaum und vor allem an den Apfelbäumen hängen immer noch viele Früchte. Denen macht der Dauerregen also nichts aus.
An ein paar Stellen hab ich Hummeln gehört, aber nicht gesehen. Die haben vermutlich die Regenpause ausgenützt. Die Vögel, speziell die Blackbirds, haben sich offenbar inzwischen auch daran gewöhnt, zumindest hört man sie häufig kreischen, die beiden Blackbirds fliegen sogar genauso oft, wie bei trockenem Wetter.
Bei der Labormarienkäferlarve oder Puppe geht die Metamorphose weiter: Sie bekommt immer mehr die Form und Farbe eines Asiatischen Marienkäfers.
Übrigens ist momentan bestes Pilzwetter: Hinten im Garten, neben dem Birkenstumpf mit den Baumpilzen, wachsen seit heute Hunderte von kleinen Pilzen am Boden. Vorne in einer Blumenschale kommen zwei verschiedene Arten (ein Nelken-Schwindling und einer, den ich noch nicht bestimmen konnte). In einem Beet im Vorgarten genauso. Nur die beiden Hexenkreise zeigen sich nicht.
Als ich heute beim Essen erzählt habe, dass mir geträumt hat, es würde schneien, erklärte meine Schwester, dass ihr das bereits vor ein paar Tagen ebenfalls geträumt hat. Und irgendwie riecht es draußen nicht nur nach Pilzen, sondern auch nach Schnee. Allerdings liegt die Schneefallgrenze noch bei 1500 Metern, und wir sind hier auf 514 Meter. Mit etwas Glück dauert es also noch eine Weile, bis wieder Schnee fällt. Und heute Nacht ist die Temperatur nicht unter 8°C gefallen.