Radioaktivität in Waldperlach, Teil 1
Samstag, 12.3.2011: Es ist schon wieder ein Atomkraftwerk explodiert. Diesmal in Fukushima, Japan. Weitweg? Wie man es nimmt. Die radioaktive Wolke wird nach meiner Abschätzung frühestens in 8, spätestens in 12 Tagen Mitteleuropa erreichen.
Wie viel Radioaktivität sie enthalten wird ist zur Zeit unklar, und auf die Meldungen der “offiziellen Stellen” geb ich nicht viel. Bereits vor 25 Jahren bei der Tschernobyl Katastrophe haben wir ja sehr schön erlebt, wie unsere Politiker mit solchen Informationen umgehen: Vertuschen, lügen und betrügen.
Gut, das ist jetzt nicht wirklich verwunderlich, ein Teil der Bevölkerung will ja Lügner und Betrüger in der Regierung, jammern denen sogar nach, wenn sie aufgrund ihrer Betrügereien rausgeflogen sind – aktuelles Beispiel ist der „Große Plagiator” Guttenberg.
Das Problem ist nur, dass für die Märchenwelt dieser Alt-Teenie-Fans kein Platz ist in einer Welt mit realen Bedrohungen. Und ich rede jetzt nicht von so bedeutungslosem Unfug wie Terrorismus oder was sich unsere Dampfplauderer, äh, Politiker – hm, ist eh das selbe – sonst noch ausdenken als Scheinziele und Ablenkungsmanöver.
Es hat mich in den vergangenen Tagen ernsthaft verblüfft, wie wörtlich man die alten Regeln meiner Familie tatsächlich nehmen muss. Zwei davon hab ich bereits an anderer Stelle bei MyHeimat erwähnt, hier noch einmal:
1. Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.
2. Wer mit Lügnern oder Betrügern fraternisiert, ist selber einer.
Gerade die zweite Regel – die ich eigentlich nie so richtig ernst genommen hab – bekam ich vor kurzen auf sehr eindrucksvolle Art bestätigt: Auf einer Pro-Guttenberg-Demo wurden Teilnehmer interviewt, und einer davon meinte unter anderem, er kenne mehrere Leute mit Doktortitel, und einige davon hätten den Titel für 8000.- DM gekauft! Ganz offen vor laufender Kamera! Entweder hat er – aus welchen unverständlichen Gründen auch immer – bewusst gelogen, oder sein Bekanntenkreis besteht aus Betrügern. Wie man es auch dreht, Regel Nummer 2 ist damit erfüllt.
Eine weitere Regel ist:
3. Wenn ein Politiker den Mund aufmacht, kommt entweder eine Lüge oder abgestandene Luft heraus. (oder eine Kombination aus beidem)
Und aus diesen Gründen ziehe ich es vor, mir die wirklich relevanten Informationen selbst zu beschaffen. Eine Vorgehensweise, die ich übrigens jedem nur dringend empfehlen kann.
Also messe ich – mal wieder – die Radioaktivität in Waldperlach, um nicht noch einmal eine solche unangenehme Überraschung zu erleben wie 1986 nach der Tschernobyl Katastrophe, als hier alles verstahlt war, aber niemand darüber informiert worden ist.
Ich benutze einen russischen Geigerzähler (siehe Foto) und messe einmal unten im Labor, um einen Vergleichswert zu erhalten, und einmal im Vorgarten. Dort immer an der selben Stelle, dem Rand eines Blumenkübels, damit die Messwerte vergleichbar bleiben.
Die Genauigkeit liegt bei etwa 0,01 uSv/h (Mikrosievert pro Stunde), ich gebe den Mittelwert aus jeweils 3 Messungen mit einer Dauer von je 1 Minute an. Vorerst erfolgt eine Messung pro Tag, jeweils um 1700.
Messwerte:
12.3.2011, 1700
Lab: 0,10 uSv/h
Out: 0.10 uSv/h
Lab ist der Messwert im Labor und Out ist der Wert aus dem Vorgarten.
Bürgerreporter:in:B Göpfert aus München |
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