Fulgurit
Wenn man sich mit Meteoriten und Impaktgesteinen beschäftigt, stößt man früher oder später auch auf Lechatelierit. Das ist ein natürlich vorkommendes Kieselglas, das durch Aufschmelzen von Quarzsand bei Temperaturen oberhalb von 1700°C entseht. Der Quarzsand verwandelt sich dabei in amorphes Siliziumdioxid. Lechatelierit entsteht bei Meteoriteneinschlägen und kommt in Tektiten und Impaktgläsern vor.
Eine andere Energiequelle, um diese hohen Temperaturen zu erreichen, sind Blitzeinschläge. In Europa eher selten, da hier die großen trockenen Sandflächen fehlen, in Afrika, in der Sahara dagegen durchaus gängig, findet man Fulgurit nach heftigen Gewittern an den Stellen, an denen ein Blitz in trockenen Quarzsand eingeschlagen hat. Ist der Sand zu feucht, verdampft das Wasser darin und anstelle der Bildung einer Blitzröhre spritzt nur heißer geschmolzener Sand von der Einschlagstelle weg.
Man hat bereits Blitzröhren von mehr als einem Meter Länge gefunden, die auf dem Foto ist jedoch nur 40 Millimeter lang. Sie stammt aus der Wüste Algeriens und man kann rechts im Bild schön eine der Öffnungen erkennen und erahnen, dass das Gebilde hohl ist. Wenn man den anklebenden Sand an einer Stelle abreibt, sieht man den glasartigen Zustand des Materials.
Der Name leitet sich übrigens nicht von dem ähnlich heißenden Drachen, sondern von lateinischen Fulgur, Blitz, ab.
Bürgerreporter:in:B Göpfert aus München |
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