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Frühling in Waldperlach, Teil 59

Sonntag, 25.4.2010: 24°C, sonnig. Bei meinem heutigen Fotorundlauf flatterte ein Schmetterling, ein Kohlweißling, durch den Vorgarten. Allerdings war es einer von der hektischen Sorte, der sich um keinen Preis irgendwo hinsetzen wollte. Also blieb mir nichts anderes übrig, als wild in der Gegend herum zu fotografieren, immer in der Hoffnung, ihn vielleicht doch auf einem Bild zu erwischen.

Hm. Die Trefferquote war 50 zu 1. Was aber immer noch deutlich besser ist, als die Wahrscheinlichkeit, bei der Sondersteuer für mathematische Analphabeten, auch Lotto genannt, etwas zu gewinnen. Hier im Bild sieht man den Schmetterling als weißes Dreieck oben links. Das hier ist die feuchte dunkle Ecke zwischen Terrasse und Nachbargarage, und hier hatte die Belichtungsautomatik der Kamera anscheinend ein kleines Problem...

Am Herzlstock sehen die Blütenknospen so aus, als würden sie jeden Moment aufgehen. Kann sich nur noch um Tage handeln. Die Apfelblüte lässt noch ein wenig auf sich warten, aber die Kirschblüten fangen schon an, wieder zu verwelken. Bin ja gespannt, wieviele Kirschen der Baum in diesem Jahr trägt. Letztes Jahr waren es zwei. Und ich nehme an, dass sie den Vögeln geschmeckt haben.

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1 Kommentar

Ja, mit der Wahrscheinlichkeitstheorie ist das so eine Sache. Zum einen kann man leicht ausrechnen, wie viel man beim Lotto draufzahlt, aber es gibt eine seltsame Geschichte, die ich seit Jahrzehnten immer wieder untersuche. Bisher ohne Ergebnis.

Anfang der 60er Jahre hatte mein Vater auf einer Baustelle einen Hilfsarbeiter, ein freundlicher aber irgendwie sonderbarer Mensch, und der hat Lotto gespielt. Jede Woche 2 Felder, und hatte immer mindestens drei Treffer. Gelegentlich waren es sogar 4 Richtige, und ein bis zwei mal pro Jahr sogar 5! Und dafür gab es damals richtig viel Geld. Gut, das hat bei ihm nie lange gereicht, nach ein paar Tagen war das wieder unter die Leute gebracht.

Ich hab ihn einmal gefragt, wie er das macht, wie er die richtigen Zahlen errät. Seine Antwort war: „Ich seh mir jede Woche die Lottozahlen an und füll dann den Zettel für nächste Woche aus.” Ich wollte dann wissen, ob er auch die Zahlen der vergangenen Wochen berücksichtigt, aber die hatte er dann schon längst vergessen.

Was mich verblüfft hat, war die Systematik, mit der er Lottozahlen erraten konnte. Ich hab das in den letzten Jahrzehnten immer wieder untersucht, mit simulierten neuronalen Netzen, mit dem Satz von Bayes, mit noch ausgeflippteren Methoden, aber das Ergebnis war immer das selbe: Die Zahlen sind echt zufallsverteilt, man kann sie nicht vorhersagen.

Bleibt nur die Frage: Wie hat der Kollege meines Vaters das damals gemacht? Das kann doch kein irrwitziger Zufall gewesen sein? Ich hab aufgrund dieser Geschichte Anfang der 70er sogar die Rhine Experimente wiederholt (mit Schulfreunden), aber mit negativem Ergebnis. Gut, Abwesenheit von Evidenz ist nicht Evidenz für Abwesenheit, trotzdem denke ich nicht, dass irgend etwas “Parawasweisichwas” für diese sonderbare Fähigkeit verantwortlich ist. Nur, eine Vermutung, eine Arbeitshypothese hab ich keine...

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