Ein Haustier halten – Welche Verpflichtungen Sie eingehen
Während der Corona-Krise stieg die Anzahl der Haustiere in Deutschland in Rekordzeit. Doch bereits seit längerem ist ein Trend zur Haustierhaltung zu erkennen. Ob Kinderersatz, Rettung vor Einsamkeit oder als vierbeiniges Familienmitglied, die Gründe hierfür möchten wir an dieser Stelle nicht erkunden. Vielmehr geht es bei diesem Beitrag darum, angehende Haustierhalter über die damit einhergehenden Verpflichtungen zu informieren.
Ein Tier fürs Leben
Kaum war der Lockdown vorbei, erwiesen sich die neuen Haustiere für viele als mit dem Berufsleben wenig kompatibel. In der Tat sind die Tierheime mittlerweile zum Bersten voll. Ein perfekter Sturm aus Rückkehr zur Arbeit sowie steigenden Lebenskosten trägt hierzu bei. Wer sich derzeit überlegt, ein Tier mit nach Hause zu nehmen, sollte sich bereits im Voraus Gedanken machen, ob dieses auch in ungewissen Zeiten tragbar ist.
Überlegen Sie sich, welches Budget für die Haustierhaltung zur Verfügung steht. Kalkulieren Sie hierbei auch kommende Preisanstiege mit ein. Nicht nur Lebensmittel für Menschen, sondern auch Katzen- und Hundefutter werden teurer. Ihr Budget gibt Ihnen einen Hinweis darauf, welches Tier realistisch ist. Vögel, Fische und manche Reptilien sorgen unter anderem für weniger Kosten als zum Beispiel Hunde und Katzen.
Welches Haustier zu Ihnen passt, ist noch durch weitere Kriterien zu entscheiden. Überlegen Sie sich, was Sie mit dem Tier erleben möchten. Wie viel Zeit steht Ihnen für die Versorgung, Pflege und das Beisammensein zur Verfügung? Wenn Sie nicht alleine leben, dann sollten Sie auch auf die Vorlieben und Bedürfnisse Ihrer Familienmitglieder oder Mitbewohner eingehen. Können Allergien ausgeschlossen werden? Besprechen Sie zudem wer sich wann und wie intensiv um das Tier kümmern wird.
Erst dann, wenn alle wichtigen Fragen geklärt sind und Sie die Bedürfnisse der von Ihnen bevorzugten Tierart kennen, können Sie Ihrem neuen Haustier ein lebenslanges, artgerechtes Umfeld bieten. Die erste Verpflichtung ist somit: Das Tier soll sein ganzes Leben bei Ihnen verbringen können.
Für Sicherheit muss gesorgt sein
Tiere können beißen und Krankheiten mit ins Haus bringen. Sowohl der Halter als auch Mitbewohner und die Allgemeinheit müssen vor einem möglichen aggressiven Verhalten sowie der vermeidbaren Übertragung von Krankheiten geschützt werden. Das bedeutet, dass dem Haustier ein artgerechtes Umfeld mit ausreichend Platz, Bewegungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten geboten werden muss. Sollte es sich um einen Hund handeln, ist ein Training mit einem Experten anzuraten. So lernen Sie Ihre Fellnase besser kennen und können auf ungewollte Verhaltensweisen gekonnt reagieren.
Des Weiteren sind bei manchen Tierarten Impfungen vor zum Beispiel Tollwut gesetzlich vorgeschrieben. Gehen Sie Ihrer Pflicht als Halter nach, sowohl Ihr Haustier als auch andere Personen vor einer möglichen Ansteckung zu bewahren.
Auch Ihr Haustier selbst sollte ein möglichst sicheres Umfeld haben. Das bedeutet der richtige Umgang mit dem Tier, ein richtig gestalteter Käfig sowie eine stressfreie und ruhige Umgebung. Viele Haustiere meiden Lärm und reagieren negativ auf Stresssituationen. Beschäftigen Sie sich intensiv mit den Bedürfnissen der entsprechenden Art, um ganz genau zu wissen, was vermieden werden sollte.
Lokale Gesetze und Steuern beachten
Welche Tiere überhaupt gehalten werden dürfen, kann von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ausfallen. So auch die Vorschriften, die in Bezug auf bestimmte Haustiere eingehalten werden müssen. In ganz Deutschland gibt es zum Beispiel eine Hundesteuer, die je nach Region unterschiedlich hoch ausfällt. Hundekot mitten auf dem Gehweg liegen zu lassen kann Sie ebenfalls teuer kommen.
Machen Sie sich bereits vor der Anschaffung eines Haustiers mit der lokalen Gesetzgebung vertraut, um Ihre Pflichten als Tierhalter zu kennen. Das wird Ihnen in Zukunft böse Überraschungen ersparen und hilft dabei, das Budget besser zu kalkulieren.
Was passiert, wenn …
Eine weitere Verpflichtung als Halter von Haustieren ist, sich über Eventualitäten Gedanken zu machen. Was passiert, sollten Sie aus irgendeinem Grund nicht mehr in der Lage sein, sich um das Tier kümmern zu können? Selbst dann, wenn wir uns gewissenhaft auf die Zukunft vorbereiten und nicht vorhaben, das Haustier jemals wieder wegzugeben, lässt sich dies aufgrund von Schicksalsschlägen nicht immer vermeiden.
Überlegen Sie sich deshalb einen Plan B. Dieser kann beinhalten, dass ein Familienmitglied oder ein Bekannter das Tier übernimmt. Am besten handelt es sich hierbei um eine Person, die mit Ihrem Haustier bereits vertraut ist. Das ermöglicht dem Tier einen weniger schmerzhaften Übergang. Natürlich muss der zukünftige Halter mit diesem Arrangement einverstanden sein.
Fazit
Als angehender Haustierhalter haben Sie in vier Bereichen eine Verpflichtung: dem Tier, sich und Ihrer Familie, anderen Personen und dem Staat gegenüber. Stellen Sie sicher, dass Sie sich intensiv mit der Tierart beschäftigen, um wirklich sicherzugehen, dass Sie den Herausforderungen gewachsen sind. Haustiere nehmen Zeit und Geld in Anspruch. Sorgen Sie für ein artgerechtes Umfeld sowie reichlich Wissen über die Haltung. Hierzu gehören auch Verpflichtungen, die der Staat aufgrund lokaler Gesetze auferlegt. Erst, wenn Sie all dies in Erfahrung gebracht und realistisch betrachten haben, können Sie sich wohl informiert für oder gegen ein Haustier entscheiden.
Ist kein Trostding für die EInsamkeit. Das vergessen die Leute meist, wenn sie spontan ein Haustier sich anschaffen. Ich kann es nicht. Denn ich bin sehr oft unterwegs.