Anton, Teil 97 (Katzentreffpunkt)
Am 29.Juli 1998 war der Platz vor dem Windfang bereits so etwas wie ein offizieller Katzentreffpunkt. Am Abend tauchte dort gelegentlich Kessy, etwas öfter Erich auf. Und da Anton der Alphakater des Rudels war, musste er natürlich den Ort markieren.
Dazu rieb er sich oft und manchmal auch ausgiebig an der Wand. Immer an der selben Stelle. Und das erstaunliche war: Die anderen Katzen respektierten die Markierung. Zumindest konnte ich nie beobachten, dass sie daran etwas veränderten. Erich schnupperte gelegentlich daran. Allerdings war der Geruch sehr dezent, da Anton als kastrierter Kater seine Markierungen nicht durch „Einsprühen” setzte, sondern einfach seinen Körpergeruch hinterließ, indem er sich an der Wand “schubberte”.
Ich hab einmal im Haus ausprobiert, wie Anton reagieren würde, wenn ich ebenfalls eine Markierung setzen würde. Also habe ich, als Anton dabei war, meinen Kopf ausgiebig am Treppengeländer gerieben. Auf Katzenhöhe. Anton hat zugesehen, aber nichts unternommen. Ein paar Tage danach, ich hatte das Experiment schon fast vergessen, kam Anton wieder ins Haus um mich zu besuchen, ging durch den Gang, schnupperte kurz an der von mir „markierten“ Stelle und lief dann weiter zu mir.
Erst Monate später rieb er ebenfalls seinen Kopf am Treppengeländer. Aber ich bin mir nach wie vor nicht ganz klar darüber, wie ich das interpretieren soll. Jedenfalls scheint das Revierverhalten von Katzen mindestens genau so kompliziert zu sein, wie das von Menschen.
Bürgerreporter:in:B Göpfert aus München |
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