Anton, Teil 93 (Die wilden 5 Minuten)
Was macht man – zumindest als Kater – wenn man ein Insekt laut schwirrend an seiner Nase vorbeifliegen sieht? Man jagt ihm nach. Genau das war die Ausgangssituation am Nachmittag des 4. Oktober 1999.
Anton saß etwas gelangweilt auf unserer Terrasse in der Sonne, ich hatte es mir neben ihm bequem gemacht, als ein Falter vorbeischwirrte. Ein grauer Nachtfalter. Die Art konnte ich nicht erkennen, da er sich deutlich schneller bewegte, als ich schauen kann.
Anton verfolgte seinen Flug mit den Augen, sprang dann auf und lief ihm nach. Der Falter gewann jedoch schnell an Höhe und verschwand irgendwo zwischen Heckenrose und Pflaumenbaum. Jedenfalls konnte ich ihn nicht mehr sehen. Anton vermutlich auch nicht.
Was für ihn jedoch noch lange kein Grund war, die Jagt abzubrechen. Er sprang auf die Terrassenmauer, stapfte durch die Blumenkästen, in denen immer noch wilde Veilchen blühten und versuchte die Spur des Falters wieder zu finden.
Was ihm aber nicht gelang. Nicht nur, weil sich der Falter längst abgesetzt hatte, sicher nicht mehr in der Nähe der Terrasse war, sondern auch, weil ich endlich die Kamera zur Seite gelegt hatte, um Anton aus den Blumenkästen zu holen. Aber bis ich nahe genug heran war, sprang er von selber herunter, und sah mir zu, ob ich den Falter vielleicht noch finden konnte...
Bürgerreporter:in:B Göpfert aus München |
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