Anton, Teil 7a (Noch einmal der Kratzbaum)
Das Foto hätte ich beinahe vergessen. Anton bei seinen Turnübungen am Flieder im Vorgarten. Hier konnte er sich manchmal bis zu einer Stunde lang austoben. Wobei ich kein einziges Mal gesehen habe, dass er herunter gefallen wäre. Aber herunterfallen können sich Katzen wie Anton ohnehin nicht leisten. Einerseits würden sie es als Schande betrachten, andererseits könnte das zu üblen Verletzungen führen. Und um so etwas zu vermeiden, muss man üben, üben und noch einmal üben. Und genau dazu war der Flieder bestens geeignet.
Dass sich dieses Training wirklich bewährt hat und auch absolut nötig war, wurde mir klar, als ich Anton auf einem Baukran ein paar Gärten weiter sah. Dort wurde eine großes Mehrfamilienhaus gebaut und an einem Samstag, die Baustelle war ruhig und verlassen, spazierte Anton am Ausleger des Krans vor, bis es nicht mehr weiter geht. Dort blieb er stehen, genoss ganz offensichtlich die Aussicht und ging dann ganz gemütlich zurück. In 25 Meter Höhe!
Davon gibt es leider kein Foto. Den Nerv hatte ich nicht. Ich stand bewegungslos da und wartete, bis Anton wieder sicheren Boden unter den Pfoten hatte. Was nach einer viertel Stunde – gefühlt mehreren Tagen – auch geschah.
Wer jetzt denk: Halb so wild, Katzen landen immer auf allen Vieren, der hat eines nicht bedacht: Unter dem Kran befand sich damals eine Baugrube, in der gerade die Bewehrungseisen für die Grundplatte ausgelegt worden waren. Da gab es keinen Boden, auf dem man hätte landen können…
Bürgerreporter:in:B Göpfert aus München |
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