Anton, Teil 78 (Am Gully)
Der 3. September 1998 war ein erstaunlich ereignisreicher Tag. Die Geschichte mit Antons Jagdtrophäen habe ich ja bereits in Teil 76 erzählt. Am Abend, nach dem üblichen Rundgang, beschloss Anton, nach hause zu gehen.
Also gingen wir zusammen aus dem Garten auf die Straße – Anton wusste ja, dass ich nicht über Zäune klettere – und spazierten auf dem Gehweg zu Antons Haus. Kurz vor der Einfahrt kamen wir an einem Gully vorbei, der seltsame Geräusche abgab. Wasser tropfte hinein.
Vermutlich hatte weiter oben in der Straße irgend jemand seinen Gehweg abgespritzt, da momentan alles sehr trocken und staubig war. Jedenfalls floss im Rinnstein ein dünner Bach, und der konnte nicht weiter als bis zu diesem Gully, weshalb ihm nichts anders übrig blieb, als dort hineinzutropfen.
Und das Geräusch faszinierte Anton natürlich! Er blieb stehen, bepfotelte den Gullydeckel, versuchte hineinzusehen, beschnupperte das Wasser und holte sich entgegen seiner üblichen Gewohnheiten sogar nasse Pfoten.
Natürlich musste ich die Gelegenheit einfach für ein Foto nutzen. Mit Blitz. Aber da Anton ohnehin den Gully untersuchte, war das kein Problem.
Nachdem Anton den Gully endlich zuende untersucht hatte, gingen wir zu seiner Wohnung, wo er erst einmal eine große Ladung Antonmampf bekam, der ihn aber nicht besonders interessierte. Er war einfach nur rechtschaffen müde, machte es sich auf seinem Stuhl neben der Stoffmaus und dem Wollknäuel bequem und wir verabschiedeten uns bis zum nächsten Tag.
Bürgerreporter:in:B Göpfert aus München |
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