Anton, Teil 70 (Wer die Wahl hat…)

Am 24. Juli 1998 war ich bei Oskar, Funkel und deren Menschen zu Besuch. Oskar fand, dass es Zeit für ihn war, etwas zu mampfen. Also stellte er sich demonstrativ vor sein Essenslager, und starrte die umfangreiche Auswahl eine Weile an.

Nach ein paar Minuten, seine Menschen hatten ihm gerade erklärt, dass seine letzte Mahlzeit erst vor einer halben Stunde war, fing er an, die Dosen zu bepfoteln. Das konnte eine seiner Menschen nicht lange tatenlos mit ansehen, also setzte sie sich zu ihm, fragte, welche Sorte er möchte und begann, die Dosen “durchzublättern”. Man muss dazu sagen, dass die Palette natürlich gemischt war, und soweit ich mich erinnere, gab es acht verschiedene Sorten.

Oskar sah aufmerksam zu, betrachtete jede Dose genau, tat aber ansonsten nichts. Bis seine Lieblingssorte an der Reihe war. In dem Moment fing er laut an zu schnurren, strich an Hannes Arm und jeder wusste: DIE Dose will er!

Und genau das geschah auch. Hanne öffnete die Dose, kippte den Inhalt auf Oskars Teller, was durchaus nicht einfach war, da der Kater näher am Geschehen war, als Hanne, Teller und Dose, aber auf Grund langer Übung landete der Mampf tatsächlich auf dem Teller, und nicht auf Oskars Kopf, wie ich schon befürchtet hatte.

Dann setzte er sich vor seinen Teller und fing an, alles genüsslich zu verputzen.

Was war jetzt seine Lieblingssorte? Ich weis es nicht, ich hab mir die Packung nicht näher angesehen, weil das Zeug wirklich erbärmlich mümpfelte. Der Kommentar seiner Menschen war: „Arrg! Das stinkt!“ und „Ja, riecht etwas streng.“. Auf Nachfrage erfuhr ich dann, dass die anderen Sorten die menschliche Nase deutlich weniger strapazierten, aber auf die Stinkedosen war Oskar wirklich süchtig. Wenn die aus waren, kam er deutlich seltener um einen Nachschlag zu verlangen...