Anton, Teil 45 (Aufwachen)
Im August 1998, Antons Menschen waren in Urlaub, musste ich ihn jeden Morgen wecken, Frühstück herrichten und ihn aus seiner Wohnung lassen.
Hier sieht man Anton sich streckend auf seinem Stuhl, unter dem er seine beiden Stoffmäuse und seinen grünen Ball aufbewahrte. Gefangene echte Mäuse pflegte er auf der Terrasse einzulagern. Bis zu vier Stück auf einmal.
Bei schönem Wetter frühstückte er gerne auf der Terrasse, bei Regen in der Wohnung. Danach war trinken an der Reihe: Entweder aus dem Gartenteich oder aus der Regentonne. Bei Regen fiel das meistens flach, da reichte auch mal ein Schluck aus seiner Wasserschüssel.
Als ihn meine Schwester einmal an einem trüben, wolkenverhangenen Tag weckte, mampfte er zwar sein Frühstück, sah dann eine Weile aus dem Fenster und legte sich wieder auf seinen Stuhl, um weiter zu schlafen. Er war durch nichts zu einem Spaziergang zu überreden.
Interessant war seine Methode, wach zu werden: Wenn jemand kam um ihn zu wecken, streckte er sich erst einmal ausgiebig auf seinem Stuhl, ließ sich dann durch kurzes Kopfreiben begrüßen und sprang danach auf den Boden. Dort führte er das komplette ‘Streckprogramm’ durch, bei dem vermutlich kein einziger Muskel ausgespart blieb. Nach einigen kräftigen ‚Gähnern’ war er dann bereit für sein Frühstück. Eine Vorgehensweise, die ich auch übernommen habe.
Bürgerreporter:in:B Göpfert aus München |
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