Anton, Teil 37 (Katzentreffpunkt)

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  • hochgeladen von B Göpfert

2132, früher Abend, ich sitze gerade im Labor und übertage Teile des alten Contents einer meiner Webseiten in ein neues Layout. Keine besonders spannende Tätigkeit. Also wollte ich zwischendurch einen kurzen „Anton-Artikel“ schreiben, das entspannt und muntert auf. Danach schreibe ich doppelt so schnell weiter.

Also habe ich ein Foto aus den Unterlagen gesucht, Anton auf der Gartensäule, am Katzentreffpunkt. Im Sommer 1998 saß er gegen Abend gerne dort, um gesehen zu werden. Nicht von Menschen, sondern von anderen Katzen. Es war die Zeit, als das Katzenrudel gerade abgefangen hatte, sich zu bilden...

Platsch! Das Geräusch kam aus dem Lichtschacht! Also stand ich vom Schreibtisch auf, ging um einen Computerturm herum, um zu sehen, was da los war. Leider kann man vom Labor aus nicht erkennen, was im Lichtschacht passiert, die Scheibe davor ist aus einruchsicherem Milchglas, mit einem eingearbeiteten Stahlgitter. Jedenfalls trüb. Aber ich konnte etwas helles sehen, das sich im Lichtschacht hektisch bewegte! Ein Tier! Eine Katze? Für einen Marder eindeutig zu hell. Für ein Eichhorn auch.

Also eine Katze. Ich bin sofort hochgerannt, das arme Viech zu befreien, aber als ich draußen war, hörte ich nur noch etwas im Gebüsch rascheln, der Lichtschacht war leer. Nur noch altes Laub und das Brett, das ich vor ein paar Jahren eingebaut hatte, als eine Kröte ich den Schacht gefallen war, damit die sich selbst befreien konnte. Was sie nach ein paar Stunden auch geschafft hat. Und das Brett liegt jetzt (seit gerade eben?) auf dem Boden des Lichtschachtes.

Wie passt eine Katze durch das Gitter? Überhaupt nicht. Aber es gibt in der Wand über dem Schacht einen fast 10 Zentimeter breiten Spalt, und wenn man sich sehr verrenkt, passt man da durch. Zumindest als Katze. Und bei uns läuft seit ein paar Wochen eine schwarz weiße Katze herum, deren Namen ich nicht kenne, die aber sehr neugierig ist, schon mal bei uns ins Haus herein geschaut hat (Terrassentür war offen…) und die nicht sehr groß ist. Die könnte durch den Spalt passen…

Wenn ich so an die letzten Tage zurück denke, fällt mir auf, dass ich ein paar mal etwas oben am Lichtschacht rascheln gehört habe. Dachte, es sei der Wind im Laub eines Baums, der aus dem Lichtschacht heraus wächst, und den ich dort wachsen lasse, weil er ein guter Einbrecherschutz ist. Kein Einbrecher sägt erst einen Baum ab, um dann ein Gitter zu knacken und schließlich ein Fenster aufzubrechen. (Von dem er nicht ahnen kann, dass er sich daran die Zähne ausbeißen wird). Aber: Der Baum ist noch kahl. Da sind noch keine Blätter dran, nicht mal dürre vom letzen Jahr…

Dreht da gerade eine Katze den Spieß um und beobachtet mich? Müsste das nicht umgekehrt sein? Fragen über Fragen...

Bürgerreporter:in:

B Göpfert aus München

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