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Anton, Teil 22 (Am Briefkasten)

Ich höre zwar wirklich gut, aber im Vergleich zu Anton bin ich taub. Hier sieht man ihn auf der Gartensäule neben dem (damals noch nicht verrosteten) Briefkasten angestrengt lauschen. Worauf?

Das verstand ich anfangs auch noch nicht so richtig. Anton war es gleichgültig, wenn jemand wegging, zumindest zeigte er keine erkennbare Reaktion. Aber er freute sich immer riesig, wenn jemand ankam, den er kannte. Bei Unbekannten war es praktisch das Gegenteil – da zog er es vor, nicht gesehen zu werden und erst einmal selbst zu beobachten. Eine durchaus vernünftige Strategie, an die ich mich auch öfter halten sollte.

Wenn ich im Vorgarten Experimente durchführte – hier konnte ich leicht alle benötigten Kabel durch den Lichtschacht ins Labor hängen – war Anton sowieso immer, oder zumindest so gut wie immer dabei. Gelegentlich kam es vor, dass Anton plötzlich und ohne ersichtlichen Grund aufhörte, mit den Kabeln zu spielen oder womit er auch immer gerade beschäftigt war, und auf die Gartenmauer sprang. Zuerst dachte ich, ihm wäre langweilig geworden, aber nach dem dritten oder vierten mal fiel mir auf, dass jedes mal, wenn er das machte, nach ein paar Minuten jemand kam, der er kannte.

Also begann ich, das Ganz systematisch zu dokumentieren. Immer, wenn er auf die Mauer sprang, ging ich mit, fotografierte ihn und warte, wer kommt. Manchmal dauerte das zwei bis vier Minuten, gelegentlich aber auch über 5 Minuten. Wenn jemand zu Fuß kam, war die Wartezeit kürzer, als wenn jemand mit dem Auto her fuhr. Gut, das leuchtet ein. Autos sind lauter als Fußgänger, man kann sie daher über größere Entfernungen hören.

An diesem Tag im Juni 1998 mussten wir beide über 5 Minuten warten, also war klar, wir warten auf ein Auto. So sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte zwar jede Menge Autos auf der knapp 300 Meter entfernten Putzbrunner Straße hören, war aber beim besten Willen nicht in der Lage, einzelne Autos herauszuhören oder gar zu erkennen, ob eines davon einem Bekannten gehört. Anton konnte das. War seine leichteste Übung.

Nach – gefühltem – längerem Warten tauchte dann tatsächlich der Wagen von Antons Menschen an der Straßenecke auf. Anton wartete geduldig, bis sie geparkt hatten, sprang dann vom Zaun und ging zu seinen Leuten, die ihn mit großem Hallo begrüßten

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1 Kommentar

Ohne Zweifel, die Katze wissen es ganz ganau!! auch Zeitlich brauchen sie keine Uhr.

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