Anton, Teil 18 (Technik)
Im Sommer 1998 wollte ich eine Kamera auf einem Robot montieren, hatte dazu ein kleines ferngesteuertes Spielzeugauto gekauft – ist billiger, als die Mechanik selbst zu basteln – und einen 2,4 GHz Videosender + Empfänger. USB Kameras und WLAN waren damals noch nicht verfügbar. Da auch die Mainboards noch sehr sperrig waren, Spitzname ‚Kuchenblech’, wollte ich einen Rechner im Labor benutzen, und den Robot per Telemetrie steuern.
Aber, wie Adi Scherbaum, ein berühmter Funkamateur aus Ottobrunn immer etwas sarkastisch mit einem schrägen Grinsen im Mundwinkel sagte: “Funk ist drahtlos”. Also legte ich alle Kabel durch den Lichtschacht aus dem Labor heraus in den Vorgarten, wollte alle Komponenten anschließen, als Anton dazu kam.
Kabel! Davon konnte Anton nie genug bekommen. Es dauerte nur Sekunden, und der Kater war näher am Versuchsaufbau als ich. Jetzt sagt man mir alleine schon nach, sobald ich ein Kabel anfasse, würde sich ein Knoten bilden, aber zusammen mit Anton konnten wir dieses (unhaltbare!) Vorurteil locker überbieten. Nach einer viertel Stunde befasste sich Anton dann nur noch mit einem Videokabel, so dass ich das restliche Knäuel entwirren und alles anschließen konnte.
Die Test waren jedoch nicht sehr erfreulich: Der 2,4 GHz Link funktionierte nur über 20 Meter. Nötig gewesen wären mindestens 50. Am Nachmittag wollte ich dann noch das ferngesteuerte Auto ausprobieren, natürlich zusammen mit Anton. Den interessierte das herumkurvende Teil jedoch nicht, die Fernsteuerung dafür umso mehr…
Bürgerreporter:in:B Göpfert aus München |
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