Anton, Teil 12 (Der nasse Weg)
Anton war zwar nicht wirklich wasserscheu, aber er mochte keinen nassen Pfoten. Tau am Gras hat ihn nicht gestört, aber Pfützen. An einem Abend im Sommer 1999, wir hatten gerade den Vorgarten gegossen und die staubigen Wege abgespritzt, kam Anton vorbei. Etwas früher als üblich. Er hatte mit seiner Katzenglocke vor dem Lichtschacht zum Labor geklingelt, ich ging nach oben, fand ihn aber nicht vor der Haustüre. Also sah ich im Vorgarten nach, und tatsächlich, Anton stand auf der (trockenen) Terrassentreppe und beobachtete etwas im Nachbargarten. Als ich bei ihm ankam, begrüßten wir uns auf Katzenart durch kurzes Kopfreiben, dann spazierte Anton los, zum üblichen Streifzug durch den Garten.
Anton ging sehr vorsichtig, um in keine Pfütze zu treten vor bis zur Einfassung eines Blumenbeetes, balancierte darauf entlang und sprang am Ende in einem langen Satz auf den trockenen Teil des Wegs. Nur gut, dass ich die Kamera dabei hatte, der Anblick war einfach zu gut! Später konnte ich solche Balanceakte von Anton öfters beobachten, anscheinend war er an diesem Tag auf den Geschmack gekommen…