Anton, Teil 118 (Anton und die Blume)
Als Anton noch ganz klein war, interessierte er sich ganz besonders für alles, was stark riecht. Auf dem Bild vom 2. April 1998 beschäftigt er sich gerade mit Lungenkraut, von dem damals mehrere Büschel in der Wiese im Vorgarten wuchsen. Inzwischen habe ich sie in ein Beet gesetzt, da man sonst immer so kompliziert um die Blumen herum mähen muss, was das ganze noch anstrengender macht, als es eh schon ist.
Das Foto aus Teil 4 stammt übrigens vom selben Tag, nur wenige Minuten vor dieser Aufnahme. Anton beschnupperte die Blüten des Lungenkrauts und setzte dabei einen richtig verträumten Genießerblick auf. Da ihm der Geruch der Blumen so gut gefiel, setzte ich mich dann zu ihn und roch ebenfalls an den Blüten.
Auch wenn der Duft von Lungenkraut nicht besonders ausgeprägt ist, man kann ihn auch als Mensch wahrnehmen, und er riecht angenehm. Als ich daran schnupperte, erinnerte ich mich, dass ich den Geruch bereits kannte. Ich hatte als kleines Kind oft im Vorgarten gespielt, durfte dort die Maiglöckchen nicht anfassen, weil die giftig sind, hab aber mit den Blüten den Lungenkrauts experimentiert. Wenn man sie zerreibt, kann man mit dem Farbstoff auf Papier zeichnen. Von da kannte ich den Geruch.
Anton dagegen berührte die Blüten nicht, er schnupperte nur daran. Mag sein, dass er an eine kurz mit der Nase stupste, aber ihn interessierte wirklich nur der Duft. Nachdem er ausgiebig alle Lungenkraut Büschel untersucht hatte, weckte der Stamm des Fliederbaums seine Aufmerksamkeit. Er untersuchte die raue Rinde, benutzte ihn aber noch nicht als Kratz- und Kletterbaum. Das kam erst später.
Nachdem wie den Vorgarten gründlich untersucht und beschnuppert hatten, ging Anton wieder hinter in den Garten, wo wir noch eine Weile herumtobten, bis Anton am späten Nachmittag heim zum Essen musste.
Bürgerreporter:in:B Göpfert aus München |
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