Anton, Teil 115 (Suche nach Mäusen)
Am 3. Juni 2000 war die Mäuseplage zwar so gut wie zu Ende, aber einige dieser Viecher hatten sich immer noch im Gartenhaus verschanzt. In den Käfigfallen saßen zwar gelegentlich noch welche, aber die übrigen waren zu vorsichtig, um dort hinein zu tappen.
Das wusste Anton natürlich auch. Ich vermute sogar, dass er die Fallen regelmäßig kontrollierte. Da ich damals einen sehr zeitintensiven Job hatte – die Entwicklungsabteilung eines Dotcomstartups – trafen wir uns nur an den Wochenenden. Und die mussten natürlich ausgenutzt werden!
An diesem Samstag beschloss Anton, dass wir uns endlich einmal wieder um die Mäuse kümmern mussten. Er spazierte in den Schuppen hinten im Garten und fing sofort an, alles gründlich abzusuchen. Mir war natürlich klar, worum es ging. Antons Körpersprache und sein kurzer Blick auf die (leeren) Käfigfallen sprach Bände.
Anton kroch zwischen den abgestellten Geräten herum, und ich suchte auf allen vieren nach Mäusespuren. Und wurde nach kurzer Zeit fündig: „Mausbeudal“, das bayrische Wort für Mäusekot. Natürlich wollte ich Anton meinen Fund gleich zeigen, aber er hielt das für nicht so interessant. Vermutlich verrichten Mäuse ihr “Geschäft” nicht dort, wo sie wohnen.
Nach längerem Suchen hatte Anton zwei besonders erfolgversprechende Stellen gefunden: Einen schmalen Durchlass zwischen einem alten Messsender und einer Kiste mit uraltem Computerschrott (kein Witz, wirklich uralt: aus den 60ern!) und einen Spalt zwischen einer Kiste und der Wand. Vermutlich liefen die Mäuse hier durch. Gewohnt haben sie vermutlich in oder unter einem Schrank, in dem Blumentöpfe und verschiedene Ersatzteile gelagert wurden, an den aber weder ich noch Anton so richtig heran kamen, weil zuviel davor stand. So ist das eben in einem Gartenhaus, das als Abstellkammer genutzt wird. Seufz.
Ich hab dann jeweils eine Käfigfalle an den von Anton untersuchten Stellen platziert, eine Aktion, die Anton sehr interessiert beobachtet hat. Wobei ich mir vollkommen sicher bin, dass er genau wusste, was ich damit bezwecke. Immerhin hatte er selbst bereits Mäuse mit Schnappfallen gefangen. Die er zwar nicht selbst aufgestellt, aber „abgeerntet“ hat.
Nach ein paar Tagen war dann auch tatsächlich eine Maus in einer der Fallen. Perfekte Teamwork!
Bürgerreporter:in:B Göpfert aus München |
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