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Schillernde Gedichtevielfalt aus dem Briefkasten

  • Brigitte Obermeier hat ihr Erlebnis zu einem Gedicht und zu einem Gemälde verarbeitet
  • Foto: Gaëlle Oesterle
  • hochgeladen von Katharina Schweissguth

26. Januar 2014, Untergiesing: Über 30 Personen drängten sich in den Nebenraum einer griechischen Taverne. Sie waren einer Einladung des Poesie-Briefkastens gefolgt, um sich gegenseitig Gedichte vorzulesen und zuzuhören.

Die Vorträge waren so unterschiedlich wie die Gäste: Brigitte Obermeier hatte ihre erfolglose Suche nach der Rialtobrücke zu einem Gedicht verarbeitet, Maria Sperber las ihre bayrischen Tagebucheinträge über ihr Leben mit einer Behinderung - „die Händ ham zum Schpuin net recht taugt" vor. Margot Wanda rezititierte feingesponnene Verse über Jasmin. Und Bernhard fragte sich in drolligem Selbstzweifel: „Warum bin I net so supa worn?" Herzlich lachten die Zuhörer über Wendl Heiß' gedichtete Szenen an der Supermarktkasse. Gerhard Riekers Gedicht über Hiphop – “die Armut brüllt die Hoffnungslosigkeit an" stimmte nachdenklich – insgesamt 14 Poeten trugen ihre Werke vor. Alle bestachen durch ihre Authentizität. Durch die poetische Vielfalt angeregt, wollen viele der Gäste auch beim nächsten Treffen wieder dabei sein: Ein Poetischer Abend am 20. März 2014, 19.30 Uhr im SWW, Roßtalerweg 3.
Die Organisatoren haben ein buntes poetisches Programm vorbereitet, das den festlichen Rahmen für erneute Gedichtvorträge bildet. Briefkastenkünstlerin Katharina Schweissguth bittet um weitere schriftliche Gedichte an den: Poesie-Briefkasten, Wirtstraße 17, 81539 München.

  • Brigitte Obermeier hat ihr Erlebnis zu einem Gedicht und zu einem Gemälde verarbeitet
  • Foto: Gaëlle Oesterle
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  • Michaela Hug-Szajer findet vor dem poetischen Schreiben kommt das poetische Fühlen.
  • Foto: Egbert Kraus
  • hochgeladen von Katharina Schweissguth
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  • Maria Sperber hat ihr wunderbares Notizbuch mitgebracht
  • Foto: Egbert Kraus
  • hochgeladen von Katharina Schweissguth
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  • Am Ende wartet die Hängematte: Bernhards böse Gedichte haben ein gutes Ende.
  • Foto: Egbert Kraus
  • hochgeladen von Katharina Schweissguth
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  • „Cool“ fanden Gaëlle (19) und Tuyen (19) den Poetentreff
  • Foto: Egbert Kraus
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6 Kommentare

Vor und auch nach Donnerwettern
hört man Schmetterlinge schmettern,
jeden auf ganz eigne Weise,
Schmetterlinge schmettern leise.

Hätten sie jedoch Allüren,
mal das Flattern zu probieren,
würden alle Leute sagen,
dass sie sich flatterhaft betragen.

Sie mutierten, tät´s gelingen,
womöglich dann zu Flatterlingen
und sie täten mit dem Flattern
bald die ganzen Leut verdattern.

Jeder kratzt sich dann am Kinn
und sagt sich: "Ich glaub, ich spinn!
Dieses kann ja gar nicht sein!
Flatterlinge gibt´s nicht, nein!"

Welch ein Glück für Basen, Vettern,
Onkeln, Tanten, Kinder Greise,
dass die Schmetterlinge schmettern,
kaum zu hören, nur ganz leise!

Dichter machen sie ganz rührig
alsdann zum Objekt der Lyrik
und wir lesen dann in Blättern,
dass die Schmetterlinge schmettern.

Und das Publikum zuhauf
macht sich seinen Reim darauf.
Und es kommt zu seinem Schluss,
weil das ja mal kommen muss.

Flattert nicht und schmettert ganz
leis! Euch grüßt der
Neffe Franz

Lustig!
Ich hab mal nachgeguckt warum die zarten Schmetterlinge so schmettern. Das kommt von schmetten, einem alten Wort für Rahm. Als die menschen ihre Milchprodukte noch nicht so hermetisch abgeriegelt im Kühlschrank verstauten, waren die Schmetterlinge nämlich bekannt dafür dass sie gern Sahne klauten. Schmandlecker hießen sie z.B. auch. Das ging ziemlich leise vonstatten. Doch wer genau hinhört, kann sie nach so einem geglückten Sahnemundraub heute noch kichern hören...

Mancher dachte schon, er hätte
auch so gerne etwas Schmette
und er flög, dass es geling,
hin dazu als Schmetterling.

Hätte man bei Tag und Nacht
immer nur an Rahm gedacht,
müsst die Menschheit sich begnügen,
dass heut Rahmerlinge fliegen.

Dies bemerkt zu dem Betreffe
herzlich grüßend
f.j.neffe

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